Im Keller eines unscheinbaren Wohnhauses haben die beiden Inhaber des Parapark Fürth insgesamt drei Escape the Room-Spiele eingerichtet. Wir haben inzwischen alle drei Räume für euch getestet.
Anspruchsvolle Rätsel
Zwei Räume gilt es innerhalb von 60 Minuten zu durchsuchen und natürlich auch diverse Rätsel zu lösen. Diese bewegen sich auf einem recht hohen Niveau und sind eher für Fortgeschrittene zu empfehlen. Da es auch mehrere falsche Fährten gibt, muss aufmerksam sortiert werden. Um das Spiel in nur 60 Minuten erfolgreich zu beenden, sind gute Organisation, schnelle Auffassungsgabe und kreatives Denken um die Ecke notwendig.
Die ausschließlich aus alten Möbeln bestehende Einrichtung wirkt stimmig. Die vielen Rätsel fügen sich dort nahtlos ein. Neben einem PC kommen auch weitere technische Spielereien auf kreative Weise zum Einsatz.
Ein bisschen Hintergrundgeschichte
Wer die Beschreibung des Raumes auf der Webseite des Parapark Fürth liest erfährt, dass von der durchsuchten Wohnung aus ein Nachbarschaftsstreit seinen Ursprung nahm. Mit Lärm und Geräuschen wollte der Bewohner des Apartments Nr. 113 das Leben zur Hölle machen. Warum und wie, soll während des Rätselns herausgefunden werden. Tatsächlich steht jedoch hauptsächlich der Rätselspaß im Mittelpunkt. Die Geschichte ist eher eine Beigabe, die auch nur auf Wunsch vor dem Start in den Raum geschildert wird – die Spieler sollen sich lieber auf die vor ihnen liegenden Aufgaben konzentrieren. Und damit haben sie auch schon einiges zu tun.
Fazit
Apartment Nr. 113 nicht bietet durchweg knackige Rätsel, die vor allem für Fortgeschrittene bestens geeignet sind. Die Hintergrundgeschichte spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Rätseltechnisch ist der Raum voll gelungen und überrascht mit cleveren, technischen Spielereien. Empfehlenswert!
Ein roter Faden zieht sich durch den Tatort
Wie auch im Apartment Nr. 113 gilt es, zwei Räume zu erkunden und in 60 Minuten die Eingangstüre wieder zu öffnen. Dabei wird gleich zum Auftakt ein sehr kreatives Element verwendet, um in den zweiten, deutlich größeren Raum zu gelangen. Auch später folgen noch mehrere sehr kreative, elektronische und technische Rätsel.
Besonders überzeugend ist an diesem Spiel die Gesamtkonzeption, die ein großes Rätsel als roten Faden durchzieht und am Ende alles auf die Kombination verschiedener Pfade zusammenführt. Diese Rätselwege können dabei in beliebiger Reihenfolge abgearbeitet werden, sodass auch bei größeren Gruppen das Teamwork optimal ausgereizt wird. Das Abschlussrätsel ist dann noch einmal eine harte Kopfnuss, das viel Grips und kreatives Um-die-Ecke-Denken erfordert. Da der Raum noch einmal ein wenig mehr fordernd ausfällt, als das Apartment Nr. 113 dürften vor allem Fortgeschrittene und Profis ihre helle Freude an den Rätseln haben. Besonders der durchgehende Rätselstrang mit einem großen Abschlussrätsel wirkt dabei äußerst motivierend und gut umgesetzt.
Nichts wie raus
Durch den hohen Schwierigkeitsgrad tritt auch in diesem Raum die Geschichte zum Spiel in den Hintergrund. Zwar wird der Mörder gefunden, warum dies jedoch unter Zeitdruck und in diesen Räumen geschieht, ist nicht direkt im Spiel verankert. Wie auch in den beiden anderen Spielen will der Parapark die Spieler ganz auf die Rätsel fokussieren. Das mag für einige Spieler bedauerlich sein, doch die durchweg guten und herausfordernden Rätsel machen diesen Bereich wieder wett. Zudem ist die Einrichtung stimmig und es gibt zahlreiche Objekte, die auf kreative Weise in Verbindung mit den Tätern stehen.
Fazit
Tatort ’95 überzeugte durch eine spannende und ausgeklügelte Rätselkette, die sich wie ein roter Faden durch das gesamte Spiel zieht. Wie bei Apartment Nr. 113 ist die Geschichte eher schwach ausgeprägt. Die Aufgaben bewegten sich auf mittelschwerem Niveau, vor allem den Überblick über die verschiedenen Aufgabenstränge zu behalten, ist eine Herausforderung. Das schwierige Abschlussrätsel fordert dann noch einmal zusätzlich heraus. Vor allem für Fortgeschrittene und Profis ist der Raum dadurch sicherlich einen Besuch wert.
Clevere Ideen, anspruchsvolle Rätsel
Ein sehr kleiner und zwei größere Räume warten beim 9. Portal darauf, gründlich durchsucht zu werden. Das neueste Spiel im Parapark Fürth trumpft dabei mit mehreren cleveren, zum Teil elektrisch gesteuerten oder unterstützten Rätseln auf. Besonders ein Element, das mit Blickwinkeln spielt, hat es uns hier angetan. Zwei Kopfnüsse waren so schwer, dass wir uns kurz auf die Lösung schubsen lassen mussten, doch ansonsten konnten wir den Raum gerade noch im Zeitlimit lösen. Mit wirklich anspruchsvollen Rätseln legt dieser Schauplatz noch einmal eine Schippe auf den Schwierigkeitsgrad der anderen beiden Umgebungen drauf. Trotzdem sind die Aufgaben durchweg fair. Eine beeindruckende Leistung.
Tür zu einer anderen … Seite
An sich ist das Grundthema des Raumes ein übernatürliches Phänomen, das nach einer missglückten Séance aufgetreten ist. Einige der Requisiten weisen auch auf diesen Umstand hin – andere wieder nicht. Zwar ist die Einrichtung mit alten Möbeln wieder sehr stimmig geraten und das Kellergewölbe bietet an sich eine schöne Atmosphäre, wie bei den anderen Spielen ist die Geschichte nur Beigabe auf Wunsch und nicht sehr stark ausgeprägt. Während des Spiels zeigte sich aber erneut, dass diese auch nicht wirklich fehlt – zu groß ist die Herausforderung, innerhalb des Zeitlimits alle Rätsel zu lösen.
Fazit
Wie schwer kann ein Escape-Room werden, ohne unfair zu sein? Ungefähr so wie Das 9. Portal. Mit herausfordernden Aufgaben, cleveren Ideen und innovativen Rätseln richtet sich dieses Spiel vor allem an Profis und routinierte Fortgeschrittene. Schafft man es wie wir im letzten Moment wieder heraus, ist das befriedigende Gefühl umso schöner.
Das Konzept wirkt insgesamt stimmig, auch wenn es wieder wenig Hintergrundgeschichte gibt. Kurz: Der Schauplatz ist eine definitive Empfehlung für alle, die nach einer größeren Herausforderung suchen.
“Ich habe alle drei Räume des Parapark Fürth gespielt und muss sagen: Hier ist die Elite versammelt, was den Schwierigkeitsgrad angeht! Besonders für geübte Rätsler gibt es hier jede Menge Futter für die grauen Zellen – und ein sehr befriedigendes Gefühl, wenn vor Ablauf der Stunde die Tür aufgeht. Das ist definitiv ein Alleinstellungsmerkmal, mit dem man Abstriche bei den Hintergrundgeschichten gerne in Kauf nimmt.
"Das war definitiv der kniffligste der drei Räume, die ich an diesem Wochenende gespielt habe. Besonders das schrittweise Voranarbeiten durch die räumliche Trennung der Bereiche und damit die Erweiterung der Spielwelt im Laufe der 55 Minuten, in denen wir den Raum gerade so geschafft haben, war eine Herausforderung. Parapark Fürth hat die Messlatte am Sonntag nachmittag noch ein ganzes Stück höher gelegt. Aber nicht nur der Schwierigkeitsgrad, sondern auch die Gestalung der Rätsel haben mir gut gefallen."
"Uuund Hattrick! Nachdem ich schon mit den vorigen zwei Spielen in Würzburg und Nürnberg Erfahrung gesammelt habe, war ich mir sicher, dass der dritte Raum in Rekordzeit geschafft wird. Pustekuchen! Der war echt hart! Auch wenn ich dieses Spiel in seiner Gestaltung nicht so stimmig fand wie die anderen beiden, hatte es dennoch seinen Reiz. Sollte ich mal in der Nähe sein, würde ich auch den anderen Räumen einen Besuch abstatten."
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Parapark Fürth
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