Adventure-Treff

Mir ist letztens in einigen Spielen des Genres wieder aufgefallen das es manchmal Begleiter gibt und die dann immer stark variieren: Von Hilfreich und unterhaltsam bis aktiv hinderlich oder nervig.

"Joey" (aka Ken) aus Beneath a Steel Sky ist teilweise nützlich und unterhaltsam ebenso wie Spot aus The Whispered World , während andere Figuren wie z.B. Nuri aus Satinavs Ketten meistens schlicht Hintergrunddekoration ist.


Schlimm ist es sogar wenn manche schlicht sinnfrei sind wie Cedric die Eule aus Kings Quest 5

Manchmal freue ich mich nicht "alleine" die Welt zu bereisen, aber die Begleiter Qualität schwankt halt sehr, seid ihr eher PRO Begleiter oder Gegen?

Da ja zumeist ein Spieler spielt, muss die zweite Figur eher passiv sein. Alles hängt von ihrer „KI“ ab. Es gibt häufig Begleiter, die die Position des Tippgebers einnehmen, manchmal ist der Partner auch einfach ein sprachloser Geist oder ein Gegenstand, der bestimmte Dinge ermöglicht, sozusagen als „dritte Hand“. So richtig nervig empfand ich Begleiter selten, da waren eher die Hauptprotas viel nerviger, z.B. in „Whispered World“. Nuri wurde ein bisschen dämlich dargestellt, während Harvey als vertretbarer Gesprächspartner dienen konnte - aber das ganze Spiel war ja auf witzige Dialoge und Sprüche aufgebaut. Harvey war als Charakter die bipolare Verstärkung bzw. das Wesen von Edna, während Nuri als Person zwar gebraucht wurde (man musste sie ja „retten“), aber sie hätte - wie Katharina aus „Riven“ - auch abwesend sein können. Ihre sprachlichen Einlagen waren aber ganz nett, damit es nicht zu einer „Ein-Mann-Show“ wurde. Goal aus „Deponia“ entwickelte sich von einer Statistin durchaus zu einem ernstzunehmenden Charakter, aber ich habe die Spiele nicht durchgespielt.

In anderen als Adventurespielen empfinde ich Begleiter als durchaus wichtig, z.B. ist die Prinzessin aus „Prinz von Persien“ nicht nur optisch ein Knaller, sondern auch als Charakter. Man braucht solche Zweitfiguren meist, um Kampfkombis zu machen, wobei die KI dann die Aktionen übernimmt. Ellie aus „The last of us“ ist absolut gleichberechtigt (man spielt auch eine Episode mit ihr) und ihre KI ist erstaunlich. In Rollenspielen und Shootern u.a. sind die Kameraden durchweg detailliert gestaltet („Mass Effect“, „Final Fantasy“) und sowas wünscht man sich auch für Adventures...

Da es anspruchsvoll ist, einen wirklich ebenbürtigen Charakter per KI zu erstellen, sind die Begleiter eben doch nur Dienstboten, die unterstützend oder aufmunternd sein sollen. Bei „Encodya“ gibt es zwei „gleiche“ Figuren, aber nur, weil man zwischen ihnen wechseln kann.

Joey war als Begleiter vorlaut und niedlich auf seine Art.
Cedric fand ich kein Stück nervig, eigentlich sind Begleiter in Adventures sehr selten.
In Baldurs gate 2 gibts auch Begleiter, nennen sich dort aber Vertraute, man beschwört sie mit einem Zauber, je nach Gesinnung des Charakters, als guter Charakter erhält man einen Drachen als Begleiter.
Als neutraler Charakter begleitete einen eine Katze.
Als böser Charakter ein Teufelchen.
Mein Favorit war da immer schon der Drache aufgrund seines lieben Wesens
Ich finde Begleiter interessant, sie bereichern das Erlebnis beim Spielen.
Mehr Interaktionen mit ihnen wären schön, und täte es mehr von ihnen geben, in Adventures und bei Spielen allgemein.

In "Unavowed" haben die Begleiter*innen sogar verschiedene Fähigkeiten. Sie beeinflussen die Art und Weise, wie man Rätsel lösen kann, und können auch am Gespräch teilnehmen.

Ich mag Sidekicks, wenn sie gut umgesetzt sind. Aber ist das nicht mit vielen Features so, die einfach nur nerven, wenn sie einfach nicht vernünftig implementiert wurden? Stichwort zu langsames Gehen, hakelige Steuerung beim Hüpfen ... obwohl Hüpfen und in der Welt herumlaufen an sich soviel Spaß machen könnte.

Spot und die Begleiter aus Unavowed empfinde ich auch als positive Beispiele.

Mein Lieblingsbegleiter fällt ganz klassisch aus: Max!
Max steht nicht wirklich im Weg, Max ist ein Werkzeug für einige Rätsel, Max kommentiert alles auf lustige Weise und hat eine wirklich starke - destruktive - Persönlichkeit.

Ich mag Begleiter. Weniger Monologe, mehr Dialoge.

SpionAtom hat geschrieben: ↑06.07.2024, 10:07 Mein Lieblingsbegleiter fällt ganz klassisch aus: Max!
Max steht nicht wirklich im Weg, Max ist ein Werkzeug für einige Rätsel, Max kommentiert alles auf lustige Weise und hat eine wirklich starke - destruktive - Persönlichkeit.

Stimmt, Max ist ein ziemlich positives Beispiel.

Sophia Hapgood auf Indiana Jones and the Fate of Atlantis würde ich auch immer mitnehmen.

Ganz toll nebenbei auch aus einem neuerem Spiel: Tabby, die heitere (und brutale) Assistentin aus Nine Noir Lives

Kikimora hat geschrieben: ↑05.07.2024, 17:18 Spot und die Begleiter aus Unavowed empfinde ich auch als positive Beispiele.

Stimmt, aber fallen dir auch negative ein?
Als erstes würde mir IMMER Cedric die Eule aus KQ5 einfallen: Hilft nie, interagier nur sehr begrenzt mit einem und WARNT einen....IMMER ZU SPÄT!!!

Ich mochte Arthur aus Journeymans Project 2 und 3 immer sehr gerne.
Und natürlich Oscar, obwohl ich nicht weiß, ob er wirklich als Sidekick zählt.

SpionAtom hat geschrieben: ↑06.07.2024, 10:07 Mein Lieblingsbegleiter fällt ganz klassisch aus: Max!
Max steht nicht wirklich im Weg, Max ist ein Werkzeug für einige Rätsel, Max kommentiert alles auf lustige Weise und hat eine wirklich starke - destruktive - Persönlichkeit.

Für mich war der einzig sinnvolle Begleiter die Raupe aus The Whispered World, auch wenn ich ihre Rätsel nicht geschafft habe.
Nervig finde ich Watson aus den Holmes-Spielen, der nur wie ein Hündchen hinterher läuft.

Ich fand die Rätsel um Spot immer etwas aufgesetzt. Es wirkte auf mich etwa so, als müssten sie jetzt unbedingt noch ein paar Spot-Rätsel einbauen, um ihn zu rechtfertigen. Z.B. diesen Spot-Parkour.

Hm ... ich würde Oscar aus Syberia auch als Begleiter betrachten, auch wenn er nicht ununterbrochen da ist. Ich mochte den, der hatte Charakter.

Mir fällt da gerade noch Crow aus The Longest Journey / Dreamfall ein. Allerdings kann ich mich an den gar nicht so gut erinnern, obwohl ich Krähen mal ne Zeitlang mochte. Das spricht für mich erstmal dafür, dass der mich nicht überzeugt hat, wenn da nichts hängen geblieben ist. Ich meine ich kann mich nicht mehr erinnern, welche Funktion er im Spiel hatte und ob er rein narrativ relevant war oder mit seiner Hilfe auch Rätsel gelöst wurden (vermutlich ja schon). Könnte ich jetzt natürlich in Walkthroughs und dergleichen nachsehen ... aber vielleicht erinnert sich ja auch jemand besser, als ich.

Und damit fängt es für mich eigentlich auch erstmal an: Erstmal an Spiele erinnern (die ich gespielt habe), bei denen es überhaupt solch einen Begleiter gab. Dann erst kann ich überlegen, ob der mich genervt hat oder für mich gut ins Spiel gepasst hat.

Ich habe KQ5 nie gespielt. Mir fällt spontan einfach kein Spiel ein, welches ich gespielt habe (Spiele wie Ceville oder Book of Unwritten Tales hatte ich bewusst ausgelassen, weil ich da schon die Protagonisten viel zu unsympathisch fand), wo dann der Begleiter so nervig war, dass ich deshalb das Spiel gehasst habe oder so.

Stimmt, aber fallen dir auch negative ein?
Als erstes würde mir IMMER Cedric die Eule aus KQ5 einfallen: Hilft nie, interagier nur sehr begrenzt mit einem und WARNT einen....IMMER ZU SPÄT!!!

Das wiederum klingt für mich eigentlich fast schon wieder witzig ... Captain Einsicht ... aber nur fast.

Kikimora hat geschrieben: ↑06.07.2024, 18:03 Mir fällt da gerade noch Crow aus The Longest Journey / Dreamfall ein. Allerdings kann ich mich an den gar nicht so gut erinnern, obwohl ich Krähen mal ne Zeitlang mochte.

Crow fand' ich cool, vor allem in "Dreamfall"! Ebenso Glottis aus "Grim Fandango". Oder C.O.R.E. in "Monolith". Im Allgemeinen bin ich ein großer Fan von Begleitern in Point & Click-Adventures. In RPGs in der Regel ebenso, aber da bleiben sie (zumindest in älteren Spielen) oftmals in der Botanik hängen. Und die "creepy Watson" Videos machen mir selbst nach Jahren noch Freude

Vielleicht fällt ja auch jemandem ein Spiel ein, bei dem es lustig oder hilfreich gewesen wäre, einen Begleiter zu haben, aber es gab keinen?

Wie wäre es zum Beispiel mit der Myst-Reihe? Ich habe die nie gespielt, aber wäre die vielleicht für heutige Neueinsteiger zugänglicher, wenn man da einen Sidekick hätte? Oder hätte dieser das komplette Spielgefühl zunichte gemacht?

Natürlich kann man (gedanklich) in alle Spiele eine rein technische, oberflächliche Hilfefunktion integrieren - das dürfte bei allen Spielen funktionieren. Ich finde es aber spannender, sich zu überlegen, ob ein Begleiter, der wirklich Teil der Spielwelt ist, in Spiele reinpassen würde, die sowas nicht vorgesehen haben.

Was wäre zum Beispiel, wenn Polly der Papagei sich Guybrush als Begleiter unterwegs angeschlossen hätte?

Kikimora hat geschrieben: ↑07.07.2024, 16:23 Was wäre zum Beispiel, wenn Polly der Papagei sich Guybrush als Begleiter unterwegs angeschlossen hätte?

Ja, Murray wäre vielleicht mal ganz lustig gewesen, Monkey Island hätte sicher mal einen Begleiter brauchen können.

Ich war auch sehr dankbar das die neuen Larry-Spiele immerhin mal mit "Pi" eine Interaktion für Larry boten.

THE DIG wäre ebenso gut gewesen, da der held relativ langweilig war, das hätte sich als Crew auch angeboten.