Ich finde die Musik sehr angenehm und dezent; mit Abstand viel weniger nervig als alles andere, was bis jetzt verwendet wurde, um eine Episode "aufzupeppen".
Ich selbst z.B. habe keine Lust, beim Spielen irgendein nervtötendes 80-Jahre-Midi im Hintergrund laufen zu haben, und wollte das deswegen auch nicht meinem Publikum zumuten.
Achtung: Spoiler!!
Zur "Story": ich hatte anfangs nur ein paar grobe Ideen, der X-Ray war z.B. eine davon; außerdem sollte Bernard mit mindestens einer anderen Person Kontakt aufnehmen, die ihm beim Ausbruch hilft.
Vieles kam dann automatisch, das Schubladenrätsel z.B. war eine logische Konsequenz, nachdem ich die sechs Schubladen eingebaut hatte.
Ich muss gestehen, dass das Ganze etwas zusammengeschustert wirkt. Das ist auch kein Wunder, denn genau das ist es auch.
Ich habe die Grundregel, nicht einfach drauflos zu machen, sondern die Grundstruktur zu Anfang festzulegen, gebrochen, und war heilfroh, dass sich die einzelnen Komponenten zu einem halbwegs stimmigen Ganzen zusammenfügen ließen.
Z.B. sollte ursprünglich Chuck einem die PIN verraten. Geht aber schlecht, ihm vorher mit Hilfe des Handys etwas zu besorgen
Das jetzige Versteck der PIN war dann eine spontane Eingebung.
Mein Hauptaugenmerk lag auf vernünftigen Rätseln; ich wollte es auf jeden Fall vermeiden, dass der Spieler in eine Situation kommt, in der er einfach jeden Gegenstand mit allen Hotspots ausprobiert, um irgendwann durch reinen Zufall total unlogisch weiterzukommen.
Die Kehrseite der Medaille: das Spiel ist fast zu leicht geworden.
Außerdem wollte ich all das Vermeiden, was mich oft stört: lange Laufwege, Pixelhunts, überladene Inventare.
Auch deswegen ist die Story etwas zu kurz gekommen, das ist mir bewußt. Aber ich hab mich eben auf das konzentriert, was
mir bei einem Fanadventure wichtig ist: stimmige Grafik, innovatives Interface, keine Frustmomente.
Wenn ich damit nicht unbedingt den Geschmack der Mehrheit getroffen habe, ist das natürlich schade.
(Oder die mittelmäßigen Bewertungen liegen daran, dass man dazu neigt, den negativen Punkten eine unverhältnismäßig größere Bedeutung zukommen zu lassen als den positiven
).
Bei meiner nächste Episode (Nr. 122
) werde ich auf jeden Fall die angesprochenen Kritikpunkte berücksichtigen.