Mit The Room 2 lässt uns der Entwickler Fireproof Games erneut durch unser Smartphone in eine mysteriöse Welt eintauchen. Wieder gilt es, in verschiedenen Räumen knackige Rätsel zu lösen, doch vieles unterscheidet sich dabei vom Vorgängertitel.

Unheimlicher

Im Vergleich zum ersten Teil fällt The Room 2 deutlich gruseliger aus. Die Umgebung und das, was man in ihr entdeckt sowie die Geräusche und Effekte erzeugen eine deutlich beunruhigendere Stimmung. Manche Spieler könnten an der einen oder anderen Stelle auch kurz zusammenzucken. Die Atmosphäre, die der Titel auf dem kleinen Bildschirm erzeugt, ist beeindruckend und fesselt von der ersten Minute an.

Eleganter

Bei der Präsentation haben die Entwickler noch einmal ordentliche Verbesserungen vorgenommen. Die Rätselräume sind detailreicher und gut gemachte Videosequenzen, die fließend in das Spielgeschehen übergehen, verleihen The Room 2 noch mehr Tiefe. Zusätzlich gibt es diesmal mehr kurze Musikstücke, die das Geschehen schön untermalen. Die Geräusche sind nach wie vor sehr gut ausgewählt und gesetzt, ebenso wie die zahlreichen Animationen.

Wisch, wisch, tipp

An der insgesamt gelungenen Steuerung hat sich nicht viel geändert. Weiterhin wird mit dem Finger über den Bildschirm gewischt, um sich umzusehen. Mit einem Tippen auf ein Objekt kann es näher angesehen werden, Schlüssel und ähnliche Dinge drehen sich per Kreisbewegung und so weiter. Auch die beiden Linsen sind wieder mit von der Partie, die mit einem Tipp auf das entsprechende Symbol versteckte Botschaften und Bilder in der Umgebung preisgeben. Das Inventar funktioniert exakt wie im ersten Teil. Leider sind auch die leichten Probleme bei der Reaktion der Steuerung wieder mit dabei: Ab und zu wird ein Tippen auf den Bildschirm nicht oder zu spät erkannt.

Rätselhafter

The Room 2 wendet sich ein Stück weit vom Rätselprinzip des Vorgängers ab: Es geht nicht mehr ausschließlich darum, Kisten zu öffnen und ihnen ihre Geheimnisse zu entlocken. Vielmehr werden verschiedene Objekte in einem Raum untersucht, wie etwa ein Modellschiff, ein Sekretär, Schränke oder eine Kamera. Nach wie vor spielen auch geheimnisvolle Schachteln und Holzkästchen eine Rolle, nur stehen sie nicht mehr im Mittelpunkt. Das sorgt für eine nette Abwechslung und verleiht den sechs Umgebungen eine nette Atmosphäre, denn dort wird stets ein durchgehendes Thema wie Schifffahrt, eine Séance oder ein mystischer Tempel behandelt. Der Schwierigkeitsgrad zieht auch wie beim Vorgänger bis zum Schluss kontinuierlich an und bietet schöne, ausgereifte Denkaufgaben. Wer hängen bleibt, kann sich wieder vertrauensvoll an die gut gemachte Hilfe wenden. Auf die Spielzeit von etwa zwei bis vier Stunden verteilt machen sich dabei keine unangenehmen Wiederholungen bemerkbar.

Verständlicher

War die Hintergrundgeschichte in The Room noch ziemlich verworren, so ist sie in The Room 2 nur noch verwirrend. Nach wie vor liegt hier der Schwachpunkt des Spiels, so richtig hält die Erzählung das Spiel nicht zusammen. Das liegt auch daran, dass die Mystik erneut stark in den Mittelpunkt gerückt wird. Immerhin erklärt ein Abschlussbildschirm nach dem hübsch präsentierten Finale zumindest eine kurze Erklärung, was man eigentlich gerade gesehen hat. Nach wie vor wird die Geschichte durch Zettel und Briefe erzählt, die man im Verlauf des Spiels findet. Das Spiel ist dabei unabhängig vom ersten Teil, den man nicht unbedingt zuvor gespielt haben muss. Die deutsche Übersetzung des Spiels macht dabei einen besseren Eindruck als im ersten Teil: Auf eine bestimmte Weise wirkt sie runder und lässt keine Wünsche offen.

Fazit

The Room war schon faszinierend, The Room 2 ist es definitv. Erneut hat Fireproof Games einen tollen Titel für Adventure-Fans auf dem Smartphone geschaffen. Hut ab und: Bitte mehr davon!

Kommentar des Verfassers

Kommentare

The Room 2 hat mich mehrere Abende glänzend vor dem Zu-Bett-Gehen unterhalten - auch wenn dieser Zeitpunkt in manchen Abschnitten keine so gute Idee war, denn einige Passagen sind schon gut unheimlich. Wieder hat mich das Spiel tief in sich aufgesogen und es war schwer, mein Smartphone beiseite zu legen. Zweimal endete meine Tour, weil der Akku leer war und ich zu gefesselt war, um das Ladekabel zu holen.

Hans Pieper

Redaktions-Wertung

Grafik

Musik

Steuerung

Atmosphäre

Rätsel

Gesamt