Cohen hat geschrieben:Das darauffolgende Wadjet-Eye-Projekt verabschiedet sich dann übrigens von der guten alten VGA-Auflösung
Schade, dass man nicht an den 320 Pixeln festhält. Da verschwindet ja quasi das Markenzeichen/Alleinstellungsmerkmal...
Ich habe die 320 Pixel nie als Markenzeichen gesehen, sondern immer als finanzielle Notwendigkeit. Erheblich weniger Aufwand für die Hintergründe und insbesondere die Animation.
Gerade wenn man die Blackwell-Reihe von Anfang bis Ende durchspielt, sieht man allerdings bei gleichbleibender Auflösung einen riesigen Fortschritt, was die Hintergründe/Perspektive/Bildkomposition angeht. Und Shardlight sieht für mich nochmal besser aus. Das ist ein Markenzeichen der alten LucasArts-Spiele, das sie sehr gerne in die 640er-Ära retten dürfen... und darüber hinaus.
Hmm, ich werde wohl die ersten Reaktionen abwarten, aber bin schon sehr zuversichtlich, dass Wadjet mich wieder an der Angel hat Bei mir wirds die Steamversion.
“In my painful experience, the truth may be simple, but it is rarely easy.”
― Brandon Sanderson
Ich habe jetzt gefühlt 2/3 des Spiels hinter mir und wage mal eine erste Einschätzung:
Storymäßig wird (bisher) solide Kost geboten. Ich werde gut unterhalten, wurde aber noch nicht groß überrascht oder emotional berührt, auch wenn das Spiel es in einigen Szenen darauf anlegt.
Die Spielwelt selbst ist jedoch sehr schön herausgearbeitet und es gibt an vielen Orten Details und Hintergrundinfos zu entdecken. Ich finde es besonders gut dass nicht einfach nur eine postapokalyptische Standardwelt entworfen wurde, in der alle Menschen sich gegenseitig nach dem Leben trachten. Vielmehr werden auch Themen wie Freundschaft & Hilfsbereitschaft sowie der Alltag der Menschen gezeigt.
Die Charaktere sind sehr schön herausgearbeitet, handeln nachvollziehbar (auch die "bösen" Figuren) und haben auch optisch einen hohen Wiedererkennungswert, allen voran
"Tiberius" und der "Reaper" - sehr cool. Negativ aufgefallen ist mir hingegen:
Dass Amy beim Ausbruch aus dem Gefängnis und auch später bei der versuchten Rettung von Denby einfach mal Aristocrats (fast hätte ich Aristocats geschrieben ) killt ohne mit der Wimper zu zucken. Ich hätte da etwas mehr Skrupel erwartet...
Die Grafik ist wie erwartet ein absoluter Hingucker - sehr stimmungsvoll und auch abwechslungsreich durch die sich teils stark voneinander unterscheidenden Locations. Im Hintergrund gibt es oft kleinere Animationen, auf belebten Plätzen laufen Passanten umher usw.
Was mich ein wenig verwundert sind die Portraits: In der Blackwell-Reihe habe ich sie immer sehr gemocht - bei Shardlight habe ich hingegen das Gefühl dass es sich dabei um kaum bearbeitete Fotos handelt (?) und das lenkt mich irgendwie ab. Sie sind mMn zu "schön".
Nichts zu meckern habe ich an der Vertonung - Sprecher und Regie gefallen mir allesamt gut, die Sprecherin von Protagonistin Amy passt mMn perfekt zur Rolle.
Die Rätsel sind für mich gut lösbar (also eher leicht), auch wenn man manchmal nicht genau weiß aus welchem Grund man diverse Aktionen durchführen kann und deren Sinn erst hinterher ersichtlich wird
z.B. der Ofen bei Denby und das Füttern der Raben
Hmm... das hört sich jetzt insgesamt eher durchwachsen an, mein Gesamturteil ist aber dennoch positiv. Ich freue mich darauf es nachher weiterzuspielen und bin gespannt wie es ausgeht. Also von mir eine Empfehlung für alle denen das Setting zusagt.
seit gestern durch. welt wirklich sehr nett. der plot hinkt einigen wadjet titeln etwas hinterher. soundtrack wieder stärker als technobabylon zuletzt, grafik fand ich auch etwas besser und homogener als bei technobabylon. rätsel hätten ruhig fordernder sein können. die portraits fand ich nicht störend, die sind halt nicht so cartoonhaft angelegt wie die ersten drei blackwell games. insgesamt aber wiedermal keine enttäuschende kost von wadjeteye.
Ich habe unwichtigs Fazit eigentlich nicht viel hinzufügen. Ich bin gestern nach insgesamt knapp sieben Stunden (und sehr ausführlicher Durchforstung des Spiels) fertig geworden und wurde gut unterhalten.
Die Geschichte fand ich in Technobabylon auch etwas interessanter oder zumindest interessanter präsentiert, dort hatte man aber mehrere steuerbare Figuren, dass schafft immer etwas Abwechslung und unvorhersehbare Entwicklungen.
Shardlights Geschichte wurde in der Mitte auch etwas dünner:
Was sollte das jetzt mit der Münze und dem Zugschlüssel hinter den Augen des Porträts? Möglicherweise ist hier was zusammengestrichen worden.
Rebirth/The Reaper sollte man schon dazu spielen, dann hat man mehr davon. Zum Schluss wurden aber alle Fäden gut zusammengeführt.
Alles in allem ist es gute und durchgängig solide Adventurekost, die leider an keiner Stelle wirklich glänzt. Vielleicht waren meine Erwartungen auch zu hoch.
Bis auf das allzu bemüht interaktive Ende – großartig. Ich hätte mir etwas gewünscht, das persönlicher auf die Protagonistin und ihre Freunde bezogen gewesen wäre.
Schließe mich den Grundtenor an. Die Story war jetzt solide mit einigen Lücken und das Ende war einfallslos inszeniert (Budgetgründe?), wobei ich es jetzt nicht als "allzu bemüht" empfand in seiner Entscheidungsauswahl. Die Graphik war wieder hoher Wadjet Eye-Standard, obwohl mir die kühlen Blautöne in Technobabylon etwas besser gefielen als die fahlen Rottöne in Shardlight.
Hätte jedoch mal wieder Lust auf ein Spiel von Wadjet Eye welches in der Jetztzeit spielt.
Als Fazit kann ich den vorletzten Satz von Shard of Truth unterschreiben.