gemeinsamer Playthrough: Blackwell Epiphany
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Re: gemeinsamer Playthrough: Blackwell Epiphany
Einen Menschen aus Lehm zu erschaffen würde Rosangela fast, aber nur fast auf eine Stufe mit einem Gottgleichen Wesen stellen.
Denn ein Gott könnte es verhindern zu sterben.
Ihre Fähigkeiten machen sie mächtig, aber nicht allmächtig.
Madeleine hat in einer Hinsicht einen Denkfehler, statt die Energie der Geister die sie konsumierte, zu nutzen Rosangela zu besetzen, hätte sie direkt gleich lieber sich in einen Menschen wieder verwandeln sollen.
Schätze, aber dazu reichten ihre Fähigkeiten einfach nicht aus.
Das Joey gerne wieder ein Mensch gewesen wäre, sehe ich auch so, man hörte oft auf Frust heraus, wenn er was nicht anfassen konnte. Es würde ein ziemliches Chaos auslösen, täten alle in New York ins Koma kippen, siehe eine Menge Autounfälle, und andere Unfälle das ist der Unterschied zwischen Fiktion und Realität.
Bin da nicht Madelines Meinung,die Geister zu erlösen war richtig, sonst wären die ja ewig auf derselben Stelle geblieben, ohne zu wissen, wer sie sind.
Das ist kein Fortschritt, sondern ein nicht vorwärtskommen.
Denn ein Gott könnte es verhindern zu sterben.
Ihre Fähigkeiten machen sie mächtig, aber nicht allmächtig.
Madeleine hat in einer Hinsicht einen Denkfehler, statt die Energie der Geister die sie konsumierte, zu nutzen Rosangela zu besetzen, hätte sie direkt gleich lieber sich in einen Menschen wieder verwandeln sollen.
Schätze, aber dazu reichten ihre Fähigkeiten einfach nicht aus.
Das Joey gerne wieder ein Mensch gewesen wäre, sehe ich auch so, man hörte oft auf Frust heraus, wenn er was nicht anfassen konnte. Es würde ein ziemliches Chaos auslösen, täten alle in New York ins Koma kippen, siehe eine Menge Autounfälle, und andere Unfälle das ist der Unterschied zwischen Fiktion und Realität.
Bin da nicht Madelines Meinung,die Geister zu erlösen war richtig, sonst wären die ja ewig auf derselben Stelle geblieben, ohne zu wissen, wer sie sind.
Das ist kein Fortschritt, sondern ein nicht vorwärtskommen.
Zuletzt geändert von Sternchen am 14.04.2024, 01:39, insgesamt 1-mal geändert.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.
Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.
Zitat von François VI. Herzog de La Rochefoucauld
Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.
Zitat von François VI. Herzog de La Rochefoucauld
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Re: gemeinsamer Playthrough: Blackwell Epiphany
Ich bin inzwischen auch am Ende angelangt. Sogar zweimal, weil ich im Anschluss noch einen Schnelldurchlauf (so schnell es halt geht ...) mit eingeschalteten Kommentaren gemacht habe, in dem ich meine Fußabdrücke übrigens von über 900 auf ca. 250 reduzieren konnte.
Das Ende wurde mir teilweise dann doch zu metaphysisch und abgehoben, auch wenn ich es jetzt nach zweimaligem Spielen und dank Eurer Beiträge hier im Forum schon besser verstehe. Ich nehme an, man darf nicht für alle Detailfragen schlüssige Antworten erwarten, die hatte vermutlich auch Dave Gilbert nicht. Aus den Kommentaren geht ja hervor, dass an vielen Stellen Handlungsstränge auch nachträglich deutlich abgeändert wurden (ich hätte die spielbare Extra-Szene, die es nicht ins Endprodukt geschafft hat, übrigens gar nicht schlecht gefunden).
Schön, dass Lauren nochmal einen Auftritt hatte. Welche Nachricht sie wohl an Joey übermitteln wollte, bevor sie ins Licht ging? Ob das sowas war wie "Ich habe Dich insgeheim auch geliebt, auch wenn ich es nie zeigen konnte"`?
Rosas Tod am Ende fand ich natürlich tragisch. Aber dass es an ihrer Stelle nun Joey vergönnt ist, nach so vielen Jahren als Geist noch einmal ein normales sterbliches Leben zu führen - das hat mich damit versöhnt und finde ich so das beste Ende, das man sich für ihn wünschen kann.
Warum er nicht mit all den anderen Seelen zusammen erlöst wurde? Ich könnte mir vorstellen, dass er einfach nicht bereit dafür war, auch wenn er selbst anderer Meinung war. Unterbewusst hat er gespürt, dass er Rosa in dieser Situation nicht allein zurücklassen konnte. Und so wie die Geister sich ihres Todes bewusst sein müssen, um ins Licht reisen zu können, müssen sie wohl auch allgemein bereit sein, loszulassen. Gut, die ganzen Lichtkugeln wurden danach am Ende nicht mehr gefragt, aber dass Joey aufgrund seiner Erfahrungen nicht einfach wie alle anderen zum Spielball des "Universums" wird, der gar nicht weiß, wie ihm geschieht, darf nicht überraschen.
Mir fehlt übrigens mal wieder dieses eine versteckte Achievement, bei dem man Rosa anscheinend als Schneepflug einsetzen soll oder so. Hat das jemand gefunden?
Das Ende wurde mir teilweise dann doch zu metaphysisch und abgehoben, auch wenn ich es jetzt nach zweimaligem Spielen und dank Eurer Beiträge hier im Forum schon besser verstehe. Ich nehme an, man darf nicht für alle Detailfragen schlüssige Antworten erwarten, die hatte vermutlich auch Dave Gilbert nicht. Aus den Kommentaren geht ja hervor, dass an vielen Stellen Handlungsstränge auch nachträglich deutlich abgeändert wurden (ich hätte die spielbare Extra-Szene, die es nicht ins Endprodukt geschafft hat, übrigens gar nicht schlecht gefunden).
Schön, dass Lauren nochmal einen Auftritt hatte. Welche Nachricht sie wohl an Joey übermitteln wollte, bevor sie ins Licht ging? Ob das sowas war wie "Ich habe Dich insgeheim auch geliebt, auch wenn ich es nie zeigen konnte"`?
Rosas Tod am Ende fand ich natürlich tragisch. Aber dass es an ihrer Stelle nun Joey vergönnt ist, nach so vielen Jahren als Geist noch einmal ein normales sterbliches Leben zu führen - das hat mich damit versöhnt und finde ich so das beste Ende, das man sich für ihn wünschen kann.
Warum er nicht mit all den anderen Seelen zusammen erlöst wurde? Ich könnte mir vorstellen, dass er einfach nicht bereit dafür war, auch wenn er selbst anderer Meinung war. Unterbewusst hat er gespürt, dass er Rosa in dieser Situation nicht allein zurücklassen konnte. Und so wie die Geister sich ihres Todes bewusst sein müssen, um ins Licht reisen zu können, müssen sie wohl auch allgemein bereit sein, loszulassen. Gut, die ganzen Lichtkugeln wurden danach am Ende nicht mehr gefragt, aber dass Joey aufgrund seiner Erfahrungen nicht einfach wie alle anderen zum Spielball des "Universums" wird, der gar nicht weiß, wie ihm geschieht, darf nicht überraschen.
Mir fehlt übrigens mal wieder dieses eine versteckte Achievement, bei dem man Rosa anscheinend als Schneepflug einsetzen soll oder so. Hat das jemand gefunden?
- Joey
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Re: gemeinsamer Playthrough: Blackwell Epiphany
Wow, sehr cooles Posting! Ich hatte auch noch ein paar Gedanken zu verschiedenen Punkten, manche stimmen überein, manche nicht. Aber das muß dann wohl nochmal warten, mal sehen, wie viel dann noch von meinen Punkten übrig bleibt.
Ich hätte mir das auch anders gewünscht, als es dann kam. Sozusagen ein klassisches Happy-Ending.
Rosa lebt ein glückliches Leben und Joey einen glücklichen Tod im Licht. Und Madeline erhält ihre gerechte Strafe.
Vielleicht wäre das auch einfach zu einfach und klischeehaft gewesen? Und es kam gerade deshalb anders, als man irgendwie von Anfang an erwartet hat. Also kein Standard-Hollywood-Ending, aber doch irgendwie schön. Auf eine unerwartete Art und Weise.
Hmmm. Das sehe ich nicht ganz so. Ich denke, Rosa hat sich so sehr der Aufgabe hingegeben, weil sie zum einen ja sowieso keine andere Wahl hatte. Also warum sich dagegen auflehnen? Und sie scheint ein sehr empathischer Mensch zu sein. Die verlorenen Geister taten ihr leid und sie wollte helfen. Aber so 100% glücklich scheint sie mir auch nicht damit gewesen zu sein. Sie wollte es zwar tun, aber ich denke, etwas weniger "Geister-Overload" wäre ihr doch lieb gewesen. Man merkt ja auch, wie geschafft sie von all dem ist. Ihre Kaffee-Leidenschaft scheint ja auch weniger davon zu kommen, daß sie ihn so gerne trinkt, sondern eher davon, daß sie so fertig ist von den ganzen Nächten voller Geister-Retterei, daß es sozusagen das einzige ist, was sie (außer der Freude über gerettete Geister und Joeys ständiges anpushen) noch auf den Füßen hält. Sie sagt auch mal, daß sie das Schreiben manchmal vermißt, aber halt einfach keine Zeit mehr dafür hat.
Ich denke schon, daß sie auch als normaler Mensch ohne Mediums-Befähigung und Spirit-Guide nun ein glückliches Leben führen könnte. Alles, was sie mit Joey erlebt hat, hat sie stärker gemacht. Sie wäre nun mehr als je zuvor fähig, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Denke ich.
Ich habe das nie so empfunden, daß es sozusagen für den Weg der Geister wichtig ist, daß sie ihrem Ableben nahe gebracht werden. Ich habe das eigentlich eher als die einzige Möglichkeit empfunden, die es eben gab, die Geister dazu zu bringen, sich ins Licht leiten zu lassen. Also eher Mittel zum Zweck. Das Tor in Rosas Kopf ist ja anscheinend auch nur so etwas... ein Mittel, um die Geister noch zu erwischen, die nicht einfach automatisch ins Licht kommen. Wenn jemand sich abends hinlegt, um zu schlafen und im Schlaf dann stirbt, wußte er das vorher ja auch nicht. Und kann dennoch einfach hinübergleiten. Eine persönliche Ansprache ist halt nur nötig, wenn da sozusagen ein Fehler passiert in der Matrix. Und der Geist daher irgendwie feststeckt. Sie dient also eher dazu, den Geist dazu zu bewegen, die Hilfe anzunehmen, als dazu, ins Licht zu kommen. Sonst müßte ja jeder, der unter seltsamen Umständen stirbt, also einen überraschenden und/oder unnatürlichen Tod hat, gerettet werden. Aber obwohl derartige Tode wohl recht oft vorkommen (Unfälle, Morde, plötzlicher Herzinfarkt/Schlaganfall/Kindstod etc.) sind es verglichen damit wenige Geister, die gerettet werden müssen.
Ich glaube, die ganzen verlorenen Geister, die Rosa ins Licht geleitet hat, können sich glücklich schätzen.
Das ist ein guter Punkt.
Und einer, den ich auch noch mal in einem anderen Posting ansprechen wollte. Jetzt nicht in Bezug auf alle Menschen. Aber wenn man alles mal unter dem Blickwinkel anschaut, daß das kein Spiel wäre sondern Realität, habe ich da auch noch ein paar Fragen. Aber dazu, wie gesagt, später.
Ich hatte auch den Eindruck, daß Joey einfach nur ins Licht gehen möchte. Daran, daß er mal erwähnt hätte, daß er wieder leben möchte, erinnere ich mich nicht. Er hat vielleicht mal gezweifelt daran, ob er so leichtfertig hätte sterben sollen oder etwas wehmütig dem Leben hinterhergeblickt, aber ich glaube nicht, daß er wirklich wieder lebendig sein wollte.
Er meinte (zumindest bei mir) des öfteren, daß er seine Hände in den Taschen läßt, weil er so weniger enttäuscht wird. Aber es schade (und oft sehr hinderlich) zu finden, nichts anfassen zu können, ist für mich nicht dasselbe, wie wieder lebendig sein zu wollen. Ist halt einfach doof, wenn man (Rosa) helfen könnte, wüßte wie, aber es geht nicht, da man nichts anfassen kann.
Interessanter Gedanke. Was sie tut, hat schon etwas göttliches.
Darüber hatte ich gar nicht nachgedacht. Ich entscheide mich jetzt spontan mal dafür, daß ich denke, daß Rosa eben nur ein Medium war, durch das etwas Größeres hindurchgeflossen ist. Die Energie kam nicht aus ihr, sie hat sie nur zum passenden Punkt geleitet.
Es gibt halt teilweise echt viele Informationen in Blackwell. Ich kann es da keinem übelnehmen, wenn er nicht alle mitbekommen hat. Habe ich sehr sicher auch (noch) nicht. Mal sehen, wie oft ich das noch wiederspielen werde.
Aber das Archievment Audiokommentar bekomme ich wohl nicht. Weiß gar nicht wieso, aber mag keine Audiokommentare. Weder bei Spielen, noch bei Filmen noch bei Serien oder was sonst auch immer. Vielleicht, weil die mich immer zu sehr aus der Immersion herausreißen? Keine Ahnung.
Ui, danke! Das muß ich mal ausprobieren!
Wobei ich das schon sehr weit hergeholt finde, daß Lauren das als eine Vorbereitung auf Joey ansieht. Und daß Rosa überhaupt den Teddy so lange aufhebt, konnte sie auch nicht wissen. Aber schon lustig, daß Lauren Joey mit einem Teddy vergleicht sozusagen.
Ich mag Joey ja echt gerne, aber so echt zum Knuddeln ist er nicht gerade.
Und es erhöht auch definitiv den Wiederspielwert der Teile. Was ja bei Adventures leider ein großes Problem ist. Wenn man nicht besessen von einem Spiel ist, wie es bei mir ab und an mal vorkommt ( ), hat ein Adventure meist keinen allzu großen Wiederspielwert. Deshalb werden die Preise für Adventures ja auch oft als so hoch empfunden. Und natürlich, weil man in einem Open-World-Shooter sehr viel mehr Zeit verbringen kann.
Auch wenn ich persönlich das Ende von Blackwell als nicht ganz so optimal empfinde (wie gesagt, habe vor, meine übriggebliebenen Fragen und Gedanken später noch zu posten), hat es doch so ziemlich alles richtig gemacht. Und wird definitiv einen Ehrenplatz bekommen in meiner persönlichen Hall of Fame der besten Adventures, die ich jemals gespielt habe.
Uffpuh. Und wieder habe ich so eine WoT gepostet. Ich hoffe, es stimmt alles. Falls da was verwirrt ist... ich bin gerade irgendwie mit Copy & Paste etwas durcheinander gekommen. Ich hoffe, ich habe das wieder korrigieren können, aber falls ich was übersehen habe... bitte verzeiht! Shame on me!
Möwe hat geschrieben: ↑13.04.2024, 22:23
Viele finden es anscheinend schrecklich, dass Rosangela stirbt. Das wäre unfair, wo sie doch alle Geister ins Licht geleitet hat. Sie hätte sich jetzt doch endlich ein nettes Leben, mit oder ohne Joey, verdient, auf jeden Fall ohne weiterhin Bestower zu sein.
Ich hätte mir das auch anders gewünscht, als es dann kam. Sozusagen ein klassisches Happy-Ending.
Rosa lebt ein glückliches Leben und Joey einen glücklichen Tod im Licht. Und Madeline erhält ihre gerechte Strafe.
Vielleicht wäre das auch einfach zu einfach und klischeehaft gewesen? Und es kam gerade deshalb anders, als man irgendwie von Anfang an erwartet hat. Also kein Standard-Hollywood-Ending, aber doch irgendwie schön. Auf eine unerwartete Art und Weise.
Andere, und denen stimme ich zu, machen geltend, dass Rosangelas ganzes Leben sich um die Rettung der Geister gedreht hat. Im Gegensatz zu Lauren, die das alles mehr unwillig getan hat, ist Rosangela darin regelrecht aufgegangen. „It’s what we do.“ sagen sie und Joey zueinander und zu anderen öfters. Es ist ihrer beider Lebensweise geworden, ein Teil von ihnen selbst. Und ein Teil, der sie sehr nah zusammenschweisst, wie man immer wieder sehen kann, wenn die beiden miteinander agieren, sich aufeinander verlassen und einander helfen. Sie könnte nicht einfach ein glückliches Leben haben, wenn ihre Lebensaufgabe weggefallen ist. Sie würde in ein tiefes Loch fallen, noch tiefer als das, in dem sie sich am Anfang von Legacy verkrochen hatte. Und würde Joey weg sein, wäre auch noch ihr einziger Ansprechpartner weg und die einzige Person, die weiß, was sie erlebt hat.
Hmmm. Das sehe ich nicht ganz so. Ich denke, Rosa hat sich so sehr der Aufgabe hingegeben, weil sie zum einen ja sowieso keine andere Wahl hatte. Also warum sich dagegen auflehnen? Und sie scheint ein sehr empathischer Mensch zu sein. Die verlorenen Geister taten ihr leid und sie wollte helfen. Aber so 100% glücklich scheint sie mir auch nicht damit gewesen zu sein. Sie wollte es zwar tun, aber ich denke, etwas weniger "Geister-Overload" wäre ihr doch lieb gewesen. Man merkt ja auch, wie geschafft sie von all dem ist. Ihre Kaffee-Leidenschaft scheint ja auch weniger davon zu kommen, daß sie ihn so gerne trinkt, sondern eher davon, daß sie so fertig ist von den ganzen Nächten voller Geister-Retterei, daß es sozusagen das einzige ist, was sie (außer der Freude über gerettete Geister und Joeys ständiges anpushen) noch auf den Füßen hält. Sie sagt auch mal, daß sie das Schreiben manchmal vermißt, aber halt einfach keine Zeit mehr dafür hat.
Ich denke schon, daß sie auch als normaler Mensch ohne Mediums-Befähigung und Spirit-Guide nun ein glückliches Leben führen könnte. Alles, was sie mit Joey erlebt hat, hat sie stärker gemacht. Sie wäre nun mehr als je zuvor fähig, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Denke ich.
Das ultimative Ins-Licht-Leiten von Rosangela wird öfters mal als entgegen der übrigen Spielidee gesehen. Sonst ging es vor allem darum, den Geistern ihre Ableben nahe zu bringen und sie aus ihrem momentanen Wahn zu befreien, mit ihnen zu interagieren und sie zu erlösen. Daraus ist dann am Ende eine Art Befreiuung ohne Bewusstwerdung der einzelnen Geister geworden, eine Art Mega-Abfertigung ohne persönliche Ansprache. Die einzelnen Geister haben gar keine Mitsprache oder Möglichkeit, sich in der Sache einzubringen. Madeline sagt an einer Stelle, dass es die Seele schwächt, wenn man einen Abkürzung nimmt, statt den ganzen Weg zu gehen, um Erfüllung und Sinn im Leben zu finden. Gilt das dann auch in diesem Fall?
Ich habe das nie so empfunden, daß es sozusagen für den Weg der Geister wichtig ist, daß sie ihrem Ableben nahe gebracht werden. Ich habe das eigentlich eher als die einzige Möglichkeit empfunden, die es eben gab, die Geister dazu zu bringen, sich ins Licht leiten zu lassen. Also eher Mittel zum Zweck. Das Tor in Rosas Kopf ist ja anscheinend auch nur so etwas... ein Mittel, um die Geister noch zu erwischen, die nicht einfach automatisch ins Licht kommen. Wenn jemand sich abends hinlegt, um zu schlafen und im Schlaf dann stirbt, wußte er das vorher ja auch nicht. Und kann dennoch einfach hinübergleiten. Eine persönliche Ansprache ist halt nur nötig, wenn da sozusagen ein Fehler passiert in der Matrix. Und der Geist daher irgendwie feststeckt. Sie dient also eher dazu, den Geist dazu zu bewegen, die Hilfe anzunehmen, als dazu, ins Licht zu kommen. Sonst müßte ja jeder, der unter seltsamen Umständen stirbt, also einen überraschenden und/oder unnatürlichen Tod hat, gerettet werden. Aber obwohl derartige Tode wohl recht oft vorkommen (Unfälle, Morde, plötzlicher Herzinfarkt/Schlaganfall/Kindstod etc.) sind es verglichen damit wenige Geister, die gerettet werden müssen.
Ich glaube, die ganzen verlorenen Geister, die Rosa ins Licht geleitet hat, können sich glücklich schätzen.
Andere machen darauf aufmerksam, dass all die ohnmächtigen Leute in NY ein riesiges Chaos auslösen würden. Denn offensichtlich fallen alle Menschen ziemlich plötzlich in Koma, wenn man sich Dr. Quentin und den Typen am Schreibtisch ansieht. Was ist mit Leuten, die gerade ein Auto fahren oder ein Flugzeug fliegen? Leute, die ein Streichholz in der Hand haben oder mit einem Messer hantieren?
Das ist ein guter Punkt.
Und einer, den ich auch noch mal in einem anderen Posting ansprechen wollte. Jetzt nicht in Bezug auf alle Menschen. Aber wenn man alles mal unter dem Blickwinkel anschaut, daß das kein Spiel wäre sondern Realität, habe ich da auch noch ein paar Fragen. Aber dazu, wie gesagt, später.
Auch Joeys „Ende“ wird von einigen abgelehnt. Er hätte doch nie gesagt, dass er nochmals leben wollte und er wollte doch unbedingt ins Licht gehen.
Das ist nicht das, was in meinem Spiel passiert ist. Öfters, wenn ich Joey gesteuert habe und mit der „falschen“ Maustaste geklickt habe, kam ein Spruch wie: „nichts würde ich mir lieber wünschen, als da jetzt anfassen zu können“ oder so ähnlich. Glücklich schien er von seinem „Scheintod“ nicht zu sein, wenn er auch eine Aufgabe hatte, die er gerne erfüllte.
Ich hatte auch den Eindruck, daß Joey einfach nur ins Licht gehen möchte. Daran, daß er mal erwähnt hätte, daß er wieder leben möchte, erinnere ich mich nicht. Er hat vielleicht mal gezweifelt daran, ob er so leichtfertig hätte sterben sollen oder etwas wehmütig dem Leben hinterhergeblickt, aber ich glaube nicht, daß er wirklich wieder lebendig sein wollte.
Er meinte (zumindest bei mir) des öfteren, daß er seine Hände in den Taschen läßt, weil er so weniger enttäuscht wird. Aber es schade (und oft sehr hinderlich) zu finden, nichts anfassen zu können, ist für mich nicht dasselbe, wie wieder lebendig sein zu wollen. Ist halt einfach doof, wenn man (Rosa) helfen könnte, wüßte wie, aber es geht nicht, da man nichts anfassen kann.
Wie Rosangela ihn wieder zum Leben erweckt, finde ich sehr witzig. Sein Geistkörper wird durch eine Schicht Erde ummantelt, die dann abfällt. Rosangela hat also einen Menschen aus Lehm geformt, und dann zum Leben erweckt, könnte man sagen. Anscheinend kann man das nur, wenn man allwissend ist. Ebenso kann man dann Seelen retten. Was macht das aus Rosangela?
Interessanter Gedanke. Was sie tut, hat schon etwas göttliches.
Darüber hatte ich gar nicht nachgedacht. Ich entscheide mich jetzt spontan mal dafür, daß ich denke, daß Rosa eben nur ein Medium war, durch das etwas Größeres hindurchgeflossen ist. Die Energie kam nicht aus ihr, sie hat sie nur zum passenden Punkt geleitet.
Was mich etwas irritiert ist auch, dass einige Leute im Internet anscheinend wichtige Informationen nicht entdeckt haben und das Spiel deshalb blöde fanden.
Es gibt halt teilweise echt viele Informationen in Blackwell. Ich kann es da keinem übelnehmen, wenn er nicht alle mitbekommen hat. Habe ich sehr sicher auch (noch) nicht. Mal sehen, wie oft ich das noch wiederspielen werde.
Aber das Archievment Audiokommentar bekomme ich wohl nicht. Weiß gar nicht wieso, aber mag keine Audiokommentare. Weder bei Spielen, noch bei Filmen noch bei Serien oder was sonst auch immer. Vielleicht, weil die mich immer zu sehr aus der Immersion herausreißen? Keine Ahnung.
Ich habe auch erst beim Durchspielen mit Kommentar gemerkt, dass man noch einige Informationen aus Madeline herausbekommt, wenn man immer wieder in die Schule geht, während sie sich mit Michael unterhält.
Ui, danke! Das muß ich mal ausprobieren!
Und auch die Info, dass Lauren den Teddy (mit Hut und Krawatte!!) Rosangela als Vorbereitung auf Joey geschenkt hat, fand ich total wichtig.
Wobei ich das schon sehr weit hergeholt finde, daß Lauren das als eine Vorbereitung auf Joey ansieht. Und daß Rosa überhaupt den Teddy so lange aufhebt, konnte sie auch nicht wissen. Aber schon lustig, daß Lauren Joey mit einem Teddy vergleicht sozusagen.
Ich mag Joey ja echt gerne, aber so echt zum Knuddeln ist er nicht gerade.
Ja, das ist schon echt cool, da stimme ich dir zu!Solche Kleinigkeiten werden im Spiel nur kurz erwähnt und wenn man zu sehr abgelenkt ist, merkt man sich diese nicht. Oder man muss Joey und Rosangela sich immer wieder unterhalten lassen, um sie zu triggern. Die Infos in diesen Spielen werden einem nicht, wie in anderen, nachgeworfen, man muss sie in den Gesprächen erkunden. Finde ich großartig.
Und es erhöht auch definitiv den Wiederspielwert der Teile. Was ja bei Adventures leider ein großes Problem ist. Wenn man nicht besessen von einem Spiel ist, wie es bei mir ab und an mal vorkommt ( ), hat ein Adventure meist keinen allzu großen Wiederspielwert. Deshalb werden die Preise für Adventures ja auch oft als so hoch empfunden. Und natürlich, weil man in einem Open-World-Shooter sehr viel mehr Zeit verbringen kann.
Auch wenn ich persönlich das Ende von Blackwell als nicht ganz so optimal empfinde (wie gesagt, habe vor, meine übriggebliebenen Fragen und Gedanken später noch zu posten), hat es doch so ziemlich alles richtig gemacht. Und wird definitiv einen Ehrenplatz bekommen in meiner persönlichen Hall of Fame der besten Adventures, die ich jemals gespielt habe.
Uffpuh. Und wieder habe ich so eine WoT gepostet. Ich hoffe, es stimmt alles. Falls da was verwirrt ist... ich bin gerade irgendwie mit Copy & Paste etwas durcheinander gekommen. Ich hoffe, ich habe das wieder korrigieren können, aber falls ich was übersehen habe... bitte verzeiht! Shame on me!
Behalte immer mehr Träume in deiner Seele, als die Wirklichkeit zerstören kann. (indianische Weisheit)
- Joey
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Re: gemeinsamer Playthrough: Blackwell Epiphany
OK, jetzt erst mal was, das ich mir unter unbeantwortete Fragen notiert hatte. Habe noch mehr Fragen, die aber dann eher ... gedanklicher oder philosophischer Natur sind. Die dann wieder in einem anderen Posting.
Falls jemand doch Antworten auf diese Fragen gefunden hat, bitte klärt mich auf!!!
Wie genau wird denn nun ein Geist zu einem Spirit Guide?
Madeline sagt, daß Joey es wurde, weil er der letzte Geist war, den sie mit Jocelyn ins Licht geführt hat. Aber das erklärt nicht wirklich, wie man diese Aufgabe "normalerweise" bekommt. Oder warum.
Als Madeline im Void auf Joey trifft, ist sie erstaunt, daß er seine Krawatte als eine Art Anker benutzt, um die Verbindung zwischen dem Geist und dem Medium herzustellen. Und wundert sich, daß er da nicht eingewiesen wurde. Oder so ähnlich.
Also wurde Madeline wohl irgendwie ausgewählt, um ein Spirit-Guide zu werden und von irgendwem oder irgendwas auch in diese Aufgabe eingewiesen. Von wem oder was denn nun? Und wie genau funktioniert diese Verbindung normalerweise? Wie es aussieht in der Vergangenheit, legt Madeline einfach ihre Hände auf beide anderen und... Whooops!
Warum hat Joey dann eine so komplizierte Methode (Kravatte) gewählt, wenn es doch eigentlich so einfach wäre?
Und... warum wird ein Geist "normalerweise" auserwählt, ein Spirit Guide zu werden? Weil er/sie so toll ist? Weil der Geist keinen Bock auf Licht hat? Also.. sozusagen sagt... Ach, menno, muß ich da jetzt rein? Gibt es nicht eine andere Option? Oder ist es eine Art Strafe? Du hast etwas Böses gemacht, deshalb mußt du jetzt anderen Helfen, bis du deine Schuld abgearbeitet hast. Aber warum sollte es dann einfach weitergegeben werden an einen Geist, der unschuldig ist? Oder wird da einfach aus Zufall ein Geist ausgewählt? Hey, du da... komm mal her. Licht gibts erst später, erst mal bekommst du eine Aufgabe. Ich erklär dir mal, wie das geht...
Und wie werden der Geist und das Medium verbunden? Auch durch Zufall? Oder gab es mal eine Verbindung in der lebenden Welt, vielleicht auch vor langer Zeit? Sozusagen eine Erbschuld?
Wie wird jemand zum Medium? Außer durch Erben, meine ich. Rosa hat ja das Tor in ihrem Kopf von Lauren geerbt und diese von Patricia. Wie kam Patricia zu Joey bzw. dem Tor? Wir wissen nicht, ob es da noch einen Verwandten gab, der vor ihr mit Joey verbunden war. Vielleicht ein sehr entfernter Verwandter, der der Familie nicht nah genug stand, daß sie was mitbekommen hätten. Aber irgendwann muß es ja mal angefangen haben. Warum gerade die Blackwells? Charakterliche Eigenschaften kann ich da gerade nicht erkennen. Daß sie z.B. jetzt alle so empathisch wären, daß sie gar nicht anders können, als Geistern zu helfen. Das könnte nur auf Rosa zutreffen. Pattycakes (Oder wie hatte Joey sie nochmal genannt?) war ihr eigenes Leben wohl näher, als das von Geistern. Wie also kommt eine Familie zu diesem Zwangserbe?
Warum genau konnte Joey am Ende des Spiels nicht ins Licht gehen? Nur, weil er noch den Link mit Rosa hatte? Aber hatte zu dem Zeitpunkt nicht auch Madeline noch den Link mit Michael? Oder war es einfach eine Bestimmung, daß er wieder lebendig wird? Aber warum sollte das sein? Was könnte das bewirken? Er sagt ja selbst, daß er sich kaum noch an seine Geistzeit erinnern kann. Das scheint also wirklich ein Geschenk von Rosa gewesen zu sein, weil er nicht ins Licht konnte. Was Rosa auch sehr überrascht hat, obwohl sie das ganze Universum in ihrem Kopf hat und daher sozusagen allwissend sein sollte. Also wäre Joey bereits zum zweiten Mal das Opfer eines Fehlers in der Matrix?
Falls alle Spirit-Guides zurückbleiben mußten, weil ja weiterhin Menschen sterben und daher auch einige wieder als verlorene Geister enden werden, hätte Joey, wenn Rosa ihn nicht lebendig gemacht hätte, wohl die Arschkarte gezogen. Was soll denn ein Spirit-Guide tun ohne Medium? Oder wäre er dann wieder auto-verlinkt worden mit einem neuen Medium, einer neuen Familie, die jetzt, wo er nicht mehr zur Verfügung steht, auch irgendwie verloren ist, da etwas fehlt? Oder hat auch diese Familie Glück, weil das Medium-Dasein nun an ihr vorbei geht?
War Lauren schon immer so "Ich kann gar nichts mehr fühlen und alles ist mir egal" oder hat Joey sie dazu gemacht?
Sie schien ja mal ganz "normal" zu sein. In den Briefen in Legacy merkt man nichts davon, daß Lauren solch eine Attitude hat.
Aber Joey meinte auch, daß, als er bei ihr aufgetaucht ist, sie nur "oh" gesagt hat oder sowas in der Art. Sie hat es also erwartet und war auch da schon nicht sonderlich emotional.
Als Jocelyn Joey ins Licht führt, sagt sie ähnliches. Ihr ist zumindest das Geisterretten scheißegal. Aber Tanzen findet sie zumindest noch toll.
Rosa ist sehr empathisch und fühlt wirklich mit den Geistern, die sie rettet. Und will helfen. Aber in gewissem Sinne könnte man auch ihr "It's what we do" ähnlich sehen. Es ist halt so, sie retten Geister. In ihrem Fall mit mehr Gefühl, aber eine Alternative hat sie ja nicht.
Da frage ich mich wirklich... Wenn Rosa die Wahl hätte und an ihrer Stelle jemand anderes den Job übernehmen würde... Würde sie dann weiter Geister retten mit Joey oder doch lieber ein "echtes" Leben führen?
Wo war Joey, bevor er mit Patricia verbunden wurde? Mal nun angenommen, daß da nicht vorher schon ein unbekannter Blackwell mit ihm verbunden war, wofür es aber nicht wirklich Hinweise im Spiel gibt.
Zwischen Joeys Tod und seiner Verbindung mit Patricia vergehen Pi mal Daumen (mag jetzt nicht nochmal in Legacy nachschauen) gut 30 Jahre.
Was hat er in dieser Zeit getan? Wenn diese Geisterretter-Aufgabe so wichtig ist, daß er sogar aus dem Licht noch dafür zurückgezogen wurde, muß er dann ja irgendwie gleich losgelegt haben. Und falls nicht, was hat er dann getan in der Zeit?
Wie hat er herausgefunden, wie er die Geister retten kann? Och, ich nehme mal meine Krawatte und halte die allen hin ist ja wohl nicht der naheliegendste Gedanke. Wenn er so gar nicht wußte, was abgeht, wie hat er das dann alles gelernt?
Das sind die Fragen, die mir als unbeantwortet so aufkamen. Wenn ich noch ein paar Nächte drüber schlafe, fallen mir bestimmt noch mehr ein.
Und ich habe noch so einige Gedanken, die ich aber wohl lieber nochmal weiter verschiebe ob der weiteren WoT, die ich gerade geschrieben habe. Ach ja, sorry auch für Doppelposting!
Das Posting mit meinen wirren Gedanken kommt dann wohl in den nächsten Tagen. Es sei denn, jemand erwürgt mich zuvor sozusagen aus Notwehr.
Falls jemand doch Antworten auf diese Fragen gefunden hat, bitte klärt mich auf!!!
Wie genau wird denn nun ein Geist zu einem Spirit Guide?
Madeline sagt, daß Joey es wurde, weil er der letzte Geist war, den sie mit Jocelyn ins Licht geführt hat. Aber das erklärt nicht wirklich, wie man diese Aufgabe "normalerweise" bekommt. Oder warum.
Als Madeline im Void auf Joey trifft, ist sie erstaunt, daß er seine Krawatte als eine Art Anker benutzt, um die Verbindung zwischen dem Geist und dem Medium herzustellen. Und wundert sich, daß er da nicht eingewiesen wurde. Oder so ähnlich.
Also wurde Madeline wohl irgendwie ausgewählt, um ein Spirit-Guide zu werden und von irgendwem oder irgendwas auch in diese Aufgabe eingewiesen. Von wem oder was denn nun? Und wie genau funktioniert diese Verbindung normalerweise? Wie es aussieht in der Vergangenheit, legt Madeline einfach ihre Hände auf beide anderen und... Whooops!
Warum hat Joey dann eine so komplizierte Methode (Kravatte) gewählt, wenn es doch eigentlich so einfach wäre?
Und... warum wird ein Geist "normalerweise" auserwählt, ein Spirit Guide zu werden? Weil er/sie so toll ist? Weil der Geist keinen Bock auf Licht hat? Also.. sozusagen sagt... Ach, menno, muß ich da jetzt rein? Gibt es nicht eine andere Option? Oder ist es eine Art Strafe? Du hast etwas Böses gemacht, deshalb mußt du jetzt anderen Helfen, bis du deine Schuld abgearbeitet hast. Aber warum sollte es dann einfach weitergegeben werden an einen Geist, der unschuldig ist? Oder wird da einfach aus Zufall ein Geist ausgewählt? Hey, du da... komm mal her. Licht gibts erst später, erst mal bekommst du eine Aufgabe. Ich erklär dir mal, wie das geht...
Und wie werden der Geist und das Medium verbunden? Auch durch Zufall? Oder gab es mal eine Verbindung in der lebenden Welt, vielleicht auch vor langer Zeit? Sozusagen eine Erbschuld?
Wie wird jemand zum Medium? Außer durch Erben, meine ich. Rosa hat ja das Tor in ihrem Kopf von Lauren geerbt und diese von Patricia. Wie kam Patricia zu Joey bzw. dem Tor? Wir wissen nicht, ob es da noch einen Verwandten gab, der vor ihr mit Joey verbunden war. Vielleicht ein sehr entfernter Verwandter, der der Familie nicht nah genug stand, daß sie was mitbekommen hätten. Aber irgendwann muß es ja mal angefangen haben. Warum gerade die Blackwells? Charakterliche Eigenschaften kann ich da gerade nicht erkennen. Daß sie z.B. jetzt alle so empathisch wären, daß sie gar nicht anders können, als Geistern zu helfen. Das könnte nur auf Rosa zutreffen. Pattycakes (Oder wie hatte Joey sie nochmal genannt?) war ihr eigenes Leben wohl näher, als das von Geistern. Wie also kommt eine Familie zu diesem Zwangserbe?
Warum genau konnte Joey am Ende des Spiels nicht ins Licht gehen? Nur, weil er noch den Link mit Rosa hatte? Aber hatte zu dem Zeitpunkt nicht auch Madeline noch den Link mit Michael? Oder war es einfach eine Bestimmung, daß er wieder lebendig wird? Aber warum sollte das sein? Was könnte das bewirken? Er sagt ja selbst, daß er sich kaum noch an seine Geistzeit erinnern kann. Das scheint also wirklich ein Geschenk von Rosa gewesen zu sein, weil er nicht ins Licht konnte. Was Rosa auch sehr überrascht hat, obwohl sie das ganze Universum in ihrem Kopf hat und daher sozusagen allwissend sein sollte. Also wäre Joey bereits zum zweiten Mal das Opfer eines Fehlers in der Matrix?
Falls alle Spirit-Guides zurückbleiben mußten, weil ja weiterhin Menschen sterben und daher auch einige wieder als verlorene Geister enden werden, hätte Joey, wenn Rosa ihn nicht lebendig gemacht hätte, wohl die Arschkarte gezogen. Was soll denn ein Spirit-Guide tun ohne Medium? Oder wäre er dann wieder auto-verlinkt worden mit einem neuen Medium, einer neuen Familie, die jetzt, wo er nicht mehr zur Verfügung steht, auch irgendwie verloren ist, da etwas fehlt? Oder hat auch diese Familie Glück, weil das Medium-Dasein nun an ihr vorbei geht?
War Lauren schon immer so "Ich kann gar nichts mehr fühlen und alles ist mir egal" oder hat Joey sie dazu gemacht?
Sie schien ja mal ganz "normal" zu sein. In den Briefen in Legacy merkt man nichts davon, daß Lauren solch eine Attitude hat.
Aber Joey meinte auch, daß, als er bei ihr aufgetaucht ist, sie nur "oh" gesagt hat oder sowas in der Art. Sie hat es also erwartet und war auch da schon nicht sonderlich emotional.
Als Jocelyn Joey ins Licht führt, sagt sie ähnliches. Ihr ist zumindest das Geisterretten scheißegal. Aber Tanzen findet sie zumindest noch toll.
Rosa ist sehr empathisch und fühlt wirklich mit den Geistern, die sie rettet. Und will helfen. Aber in gewissem Sinne könnte man auch ihr "It's what we do" ähnlich sehen. Es ist halt so, sie retten Geister. In ihrem Fall mit mehr Gefühl, aber eine Alternative hat sie ja nicht.
Da frage ich mich wirklich... Wenn Rosa die Wahl hätte und an ihrer Stelle jemand anderes den Job übernehmen würde... Würde sie dann weiter Geister retten mit Joey oder doch lieber ein "echtes" Leben führen?
Wo war Joey, bevor er mit Patricia verbunden wurde? Mal nun angenommen, daß da nicht vorher schon ein unbekannter Blackwell mit ihm verbunden war, wofür es aber nicht wirklich Hinweise im Spiel gibt.
Zwischen Joeys Tod und seiner Verbindung mit Patricia vergehen Pi mal Daumen (mag jetzt nicht nochmal in Legacy nachschauen) gut 30 Jahre.
Was hat er in dieser Zeit getan? Wenn diese Geisterretter-Aufgabe so wichtig ist, daß er sogar aus dem Licht noch dafür zurückgezogen wurde, muß er dann ja irgendwie gleich losgelegt haben. Und falls nicht, was hat er dann getan in der Zeit?
Wie hat er herausgefunden, wie er die Geister retten kann? Och, ich nehme mal meine Krawatte und halte die allen hin ist ja wohl nicht der naheliegendste Gedanke. Wenn er so gar nicht wußte, was abgeht, wie hat er das dann alles gelernt?
Das sind die Fragen, die mir als unbeantwortet so aufkamen. Wenn ich noch ein paar Nächte drüber schlafe, fallen mir bestimmt noch mehr ein.
Und ich habe noch so einige Gedanken, die ich aber wohl lieber nochmal weiter verschiebe ob der weiteren WoT, die ich gerade geschrieben habe. Ach ja, sorry auch für Doppelposting!
Das Posting mit meinen wirren Gedanken kommt dann wohl in den nächsten Tagen. Es sei denn, jemand erwürgt mich zuvor sozusagen aus Notwehr.
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Re: gemeinsamer Playthrough: Blackwell Epiphany
Sehr cooles Detail! Das eben auch zeigt, wie liebevoll sich Lauren um die kleine Rosangela gekümmert hat - im Spiel gibt es ja keine direkten Rückblenden in diese Zeit. Lediglich das berühmte Foto in Rosangelas Wohnung.
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Re: gemeinsamer Playthrough: Blackwell Epiphany
Wow, so viele Fragen, Joey! Gut zusammengefasst.
Die Frage ist dann noch, wann diese Aufgabe endet. Wir haben leider wohl nur die beiden Beispiele von Joey und Madeline. Für Joey hat die Aufgabe durch Rosas Selbstaufopferung geendet, für Madeline letztlich ebenso. - Um mal eine steile These aufzustellen: Könnte es nicht sein, dass das der Sinn des Ganzen ist? Dass der Spirit Guide so lange tätig sein muss, bis einer seiner "Hosts" sich für ihn opfert und freiwillig seine Lebensenergie auf ihn überträgt, um ihn somit der Sphäre der Sterblichkeit wieder zugänglich zu machen? Der Grund, warum Joey Laurens Familienbanden eher ablehnend gegenüberstand, war dann vielleicht, dass er seine Chancen um so höher einschätzte, je mehr er die einzige Bezugsperson seines "Hosts" war.
Und Madeline hätte dann wohl einfach Pech gehabt, dass sie noch nicht den richtigen Host gefunden hat und ist langsam des Wartens überdrüssig geworden und wollte ihre Sterblichkeit auf andere Weise erzwingen.
Vielleicht funktioniert nicht die gleiche Methode für jeden Spirit Guide, sondern es muss etwas sein, wozu derjenige eine besondere Verbindung hat (so nach dem Motto "typische Handbewegung für Ihren Beruf"). Joey als Schneider wählte seine eigenen Kleidungsstücke sicher sehr sorgfältig aus, und vielleicht war diese Krawatte sowas wie sein Markenzeichen. Was Madeline wohl zu Lebzeiten mal war? Sie trägt ja die Kleidung einer zumindest höheren Hofdame. Könnte doch sein, dass sie eine Herrscherin und dieses Handauflegen schon in ihrem Leben ein Akt der Gnade gegenüber ihren Untertanen war?Joey hat geschrieben: Wie es aussieht in der Vergangenheit, legt Madeline einfach ihre Hände auf beide anderen und... Whooops!
Warum hat Joey dann eine so komplizierte Methode (Kravatte) gewählt, wenn es doch eigentlich so einfach wäre?
Dass es wirklich eine Bestrafung Gottes (oder welcher höheren Mächte auch immer) ist, glaube ich nicht. So ein böser Mensch scheint Joey ja nicht gewesen zu sein. Könnte es eher sowas wie ein Gelübde sein, das ein Geist ablegt und mit dem er verspricht, so lange als Spirit Guide tätig zu sein, bis er seinerseits davon erlöst wird? Ich weiß, dass das Spiel darauf keine Hinweise bietet, aber wir wissen ja nicht, wie lang Joeys Reise zum Licht gedauert hat, und an welchem Punkt dieser Reise und aus welchen Motiven er zurückgekehrt ist.Joey hat geschrieben: Wie genau wird denn nun ein Geist zu einem Spirit Guide?
Die Frage ist dann noch, wann diese Aufgabe endet. Wir haben leider wohl nur die beiden Beispiele von Joey und Madeline. Für Joey hat die Aufgabe durch Rosas Selbstaufopferung geendet, für Madeline letztlich ebenso. - Um mal eine steile These aufzustellen: Könnte es nicht sein, dass das der Sinn des Ganzen ist? Dass der Spirit Guide so lange tätig sein muss, bis einer seiner "Hosts" sich für ihn opfert und freiwillig seine Lebensenergie auf ihn überträgt, um ihn somit der Sphäre der Sterblichkeit wieder zugänglich zu machen? Der Grund, warum Joey Laurens Familienbanden eher ablehnend gegenüberstand, war dann vielleicht, dass er seine Chancen um so höher einschätzte, je mehr er die einzige Bezugsperson seines "Hosts" war.
Und Madeline hätte dann wohl einfach Pech gehabt, dass sie noch nicht den richtigen Host gefunden hat und ist langsam des Wartens überdrüssig geworden und wollte ihre Sterblichkeit auf andere Weise erzwingen.
Joey wäre bestimmt jemand anderem zugeteilt worden. Vielleicht dem nächsten Verwandten von Rosa, über wieviele Ecken diese Verwandtschaft auch sein mag. Vielleicht aber auch jemandem, der gerade emotional und räumlich "erreichbar" war. Möglicherweise geht es ja gar nicht streng darum, dass die Hosts miteinander blutsverwandt sind, sondern der Spirit Guide wartet bei seinem verstorbenen Host auf jemanden, der vorbeikommt und dem er sich als nächstes anschließen kann - und dies werden bei Verstorbenen nun ja tendenziell meist die Familienmitglieder sein, wenn diese zum Abschiednehmen, zur Beerdigung und Nachlassregelung anwesend sind. Inwiefern Jocelyn Contis mit Father Michael verwandt war, wissen wir auch gar nicht, glaube ich?Joey hat geschrieben: Falls alle Spirit-Guides zurückbleiben mußten, weil ja weiterhin Menschen sterben und daher auch einige wieder als verlorene Geister enden werden, hätte Joey, wenn Rosa ihn nicht lebendig gemacht hätte, wohl die Arschkarte gezogen. Was soll denn ein Spirit-Guide tun ohne Medium? Oder wäre er dann wieder auto-verlinkt worden mit einem neuen Medium, einer neuen Familie, die jetzt, wo er nicht mehr zur Verfügung steht, auch irgendwie verloren ist, da etwas fehlt? Oder hat auch diese Familie Glück, weil das Medium-Dasein nun an ihr vorbei geht?
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Re: gemeinsamer Playthrough: Blackwell Epiphany
@ Teledahner: gute Ideen.
Witzigerweise ist Madeline über Seelen, die auf ihrem Weg zum Ziel über Abkürzungen gehen, sehr erbost, während sie selbst zu radikalen Mitteln greift, um ihr Ziel zu erreichen. Vielleicht ist gerade ihre Unfähigkeit, andere Seelen wert zu schätzen der Grund, warum sie nicht ins Licht gehen konnte? Sie hat durch die Serie hindurch ziemlich viel über andere rumgemeckert und sich als schlauer dargestellt, aber sie hat sich und ihr Handeln nie hinterfragt. Und nie mehr als sachliches Interesse an anderen gezeigt. Empathie ging ihr völlig ab.
In der ganzen Reihe werden uns immer wieder einzelne Geister gezeigt, denen geholfen wird, ohne zu hinterfragen, ob sie gut oder schlecht sind, ob sie es „wert“ sind gerettet zu werden. Es gibt keine Belohnung oder Besserbehandlung fürs Gutsein, keine Abkürzung. Selbst Madeline wird gerettet. Alle Seelen sind es wert gerettet zu werden und ins Licht zu gehen. (Außer Joey. Warum auch immer. Er hat anscheinend noch eine Aufgabe oder muss noch zu einer Erkenntnis kommen.) Finde ich eine gute und beruhigendere Idee als von einem Paradies, in das nur die Gute (oder Folgsamen) kommen. Denn gut ist niemand, jeder ist in gewisser Weise Opfer der Umstände, der Umwelt, der Erziehung, der Kultur. Wenn man die Seele davon befreit, wie sie vom Körper befreit wurde, ist sie wieder rein und darf ins Licht. Auch eine schöne Idee, finde ich.
Das würde zum Stil des Spiels passen. Wie sagt Lauren, kurz bevor sie mit Madeline ins Licht geht: es geht nicht um dich.Teledahner hat geschrieben: ↑14.04.2024, 13:52Um mal eine steile These aufzustellen: Könnte es nicht sein, dass das der Sinn des Ganzen ist? Dass der Spirit Guide so lange tätig sein muss, bis einer seiner "Hosts" sich für ihn opfert und freiwillig seine Lebensenergie auf ihn überträgt, um ihn somit der Sphäre der Sterblichkeit wieder zugänglich zu machen? Der Grund, warum Joey Laurens Familienbanden eher ablehnend gegenüberstand, war dann vielleicht, dass er seine Chancen um so höher einschätzte, je mehr er die einzige Bezugsperson seines "Hosts" war.
Und Madeline hätte dann wohl einfach Pech gehabt, dass sie noch nicht den richtigen Host gefunden hat und ist langsam des Wartens überdrüssig geworden und wollte ihre Sterblichkeit auf andere Weise erzwingen.
Erst wenn man von sich selbst absieht, kann man die legitimen Bedürfnisse der anderen erkennen. Deshalb kann Joey am Ende Rosangela versprechen, dass er nie so wie Madeline werden wird, in einer Million Jahren nicht. Denn für ihn ist seine Aufgabe als Geisterhelfer zu wichtig, jede gerettete Seele zu wichtig, als dass er eigene Egoismen in den Vordergrund stellen könnte, wie Madeline, die bereit ist, tausende davon als „Kollateralschaden“ zur Erreichung ihres Ziels zu opfern.Lauren hat geschrieben:It’s about … everyone.
Witzigerweise ist Madeline über Seelen, die auf ihrem Weg zum Ziel über Abkürzungen gehen, sehr erbost, während sie selbst zu radikalen Mitteln greift, um ihr Ziel zu erreichen. Vielleicht ist gerade ihre Unfähigkeit, andere Seelen wert zu schätzen der Grund, warum sie nicht ins Licht gehen konnte? Sie hat durch die Serie hindurch ziemlich viel über andere rumgemeckert und sich als schlauer dargestellt, aber sie hat sich und ihr Handeln nie hinterfragt. Und nie mehr als sachliches Interesse an anderen gezeigt. Empathie ging ihr völlig ab.
In der ganzen Reihe werden uns immer wieder einzelne Geister gezeigt, denen geholfen wird, ohne zu hinterfragen, ob sie gut oder schlecht sind, ob sie es „wert“ sind gerettet zu werden. Es gibt keine Belohnung oder Besserbehandlung fürs Gutsein, keine Abkürzung. Selbst Madeline wird gerettet. Alle Seelen sind es wert gerettet zu werden und ins Licht zu gehen. (Außer Joey. Warum auch immer. Er hat anscheinend noch eine Aufgabe oder muss noch zu einer Erkenntnis kommen.) Finde ich eine gute und beruhigendere Idee als von einem Paradies, in das nur die Gute (oder Folgsamen) kommen. Denn gut ist niemand, jeder ist in gewisser Weise Opfer der Umstände, der Umwelt, der Erziehung, der Kultur. Wenn man die Seele davon befreit, wie sie vom Körper befreit wurde, ist sie wieder rein und darf ins Licht. Auch eine schöne Idee, finde ich.
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von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.“
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Re: gemeinsamer Playthrough: Blackwell Epiphany
Um auch meinen abschließenden Senf dazuzugeben:
Das erste Spiel hatte mich rätseltechnisch ja nicht wirklich mitgenommen. Über die gesamte Strecke von 5 Spielen ist es aber absolut gelungen, eine stimmige Welt aufzubauen mit Charakteren, zu denen man unweigerlich eine emotionale Beziehung aufbaut. Charakterzeichnung und Atmosphäre sind trotz der teilweise etwas rudimentären Grafik gelungen.
Beim Finale muss ich wieder ein paar Abstriche machen. Hier zitiere ich Teldahner: "Das Ende wurde mir teilweise dann doch zu metaphysisch und abgehoben." Dem kann ich nur zustimmen. In der ganzen Reihe geht es um Einzelschicksale; daraus am Ende noch ein Weltuntergangsszenario zu machen, fand ich unnötig aufgesetzt. Als Höhepunkt Rosa, die mit dem Universum im Kopf als kosmischer Blitzableiter die Menschheit rettet - das war selbst für ein Spiel, das von Geistern bevölkert ist, für meinen Geschmack deutlich zu viel Fantasy-Tobak. Ob man letztlich ein Hollywood-Happy-End oder ein tragisches Ende bevorzugt, sei dahingestellt. Aber insgesamt muss ich sagen: hier wäre weniger mehr gewesen.
Konsistent über 5 Spiele auf hohem Niveau war hingegegn Esmeraldas Playthrough-Moderation. Danke dafür.
Und fasziniert stehe ich vor den diversen Spekulations-Textwänden hier im Forum (die - das muss ich gestehen - ich am Ende nicht mehr alle gelesen habe). Ich glaube, Gilbert hat sich bei der Entwicklung nicht halb so viele Gedanken gemacht wie ihr...
Das erste Spiel hatte mich rätseltechnisch ja nicht wirklich mitgenommen. Über die gesamte Strecke von 5 Spielen ist es aber absolut gelungen, eine stimmige Welt aufzubauen mit Charakteren, zu denen man unweigerlich eine emotionale Beziehung aufbaut. Charakterzeichnung und Atmosphäre sind trotz der teilweise etwas rudimentären Grafik gelungen.
Beim Finale muss ich wieder ein paar Abstriche machen. Hier zitiere ich Teldahner: "Das Ende wurde mir teilweise dann doch zu metaphysisch und abgehoben." Dem kann ich nur zustimmen. In der ganzen Reihe geht es um Einzelschicksale; daraus am Ende noch ein Weltuntergangsszenario zu machen, fand ich unnötig aufgesetzt. Als Höhepunkt Rosa, die mit dem Universum im Kopf als kosmischer Blitzableiter die Menschheit rettet - das war selbst für ein Spiel, das von Geistern bevölkert ist, für meinen Geschmack deutlich zu viel Fantasy-Tobak. Ob man letztlich ein Hollywood-Happy-End oder ein tragisches Ende bevorzugt, sei dahingestellt. Aber insgesamt muss ich sagen: hier wäre weniger mehr gewesen.
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Die kostenlosen Adventures der "Argonauts":
Me and the Robot (2020), Welcome to the Funky Fair (2020), IMAGinE (2021), MVEM: A Druidic Adventure (2021), Oh My God (2022), Under the Sea (2023), Only in Yazoria (2024)
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Re: gemeinsamer Playthrough: Blackwell Epiphany
Dem stimme ich voll und ganz zu Vielen lieben Dank!Einzelkämpfer hat geschrieben: ↑15.04.2024, 11:03 Konsistent über 5 Spiele auf hohem Niveau war hingegegn Esmeraldas Playthrough-Moderation. Danke dafür.
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Re: gemeinsamer Playthrough: Blackwell Epiphany
Dem schließe ich mich an, danke für die Leitung Esmeralda.DavidMcNamara hat geschrieben: ↑15.04.2024, 23:09Dem stimme ich voll und ganz zu Vielen lieben Dank!Einzelkämpfer hat geschrieben: ↑15.04.2024, 11:03 Konsistent über 5 Spiele auf hohem Niveau war hingegegn Esmeraldas Playthrough-Moderation. Danke dafür.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.
Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.
Zitat von François VI. Herzog de La Rochefoucauld
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Re: gemeinsamer Playthrough: Blackwell Epiphany
Ein Hoch auf Esme!
Und ein Hoch auf alle, die noch dabei sind oder später eintrudeln, das war echt ein Ritt!
Sorry an diejenigen, die sich vor Wänden gefunden haben. Allerdings geht es noch viel extremer als hier, zum Beispiel so:
https://www.lecturesalternatives.fr/201 ... ngela.html
Eine ziemlich detaillierte Analyse mit viel Schrägheit und einigen nachdenkenswerten Ansätzen, nach der Joey es von Anfang an darauf abzielt, dass Rosa ihm das Leben zurückgibt und er sie dahin manipuliert. Von Gilbert ist das abgelehnt worden. Aber immer noch amüsant zu lesen.
Und ein Hoch auf alle, die noch dabei sind oder später eintrudeln, das war echt ein Ritt!
Sorry an diejenigen, die sich vor Wänden gefunden haben. Allerdings geht es noch viel extremer als hier, zum Beispiel so:
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Eine ziemlich detaillierte Analyse mit viel Schrägheit und einigen nachdenkenswerten Ansätzen, nach der Joey es von Anfang an darauf abzielt, dass Rosa ihm das Leben zurückgibt und er sie dahin manipuliert. Von Gilbert ist das abgelehnt worden. Aber immer noch amüsant zu lesen.
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Re: gemeinsamer Playthrough: Blackwell Epiphany
Herzlichen Dank auch von meiner Seite für die hervorragende Planung, sodass ich nun in den Urlaub entschwinden kann und die vielen Beiträge, durch die mir die gesamte Handlung definitv klarer wurde und mir nun somit hoffentlich eine Spur länger im Gedächtnis bleibt.
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Re: gemeinsamer Playthrough: Blackwell Epiphany
Möwe hat geschrieben: ↑16.04.2024, 22:30 Sorry an diejenigen, die sich vor Wänden gefunden haben. Allerdings geht es noch viel extremer als hier, zum Beispiel so:
https://www.lecturesalternatives.fr/201 ... ngela.html
Eine ziemlich detaillierte Analyse mit viel Schrägheit und einigen nachdenkenswerten Ansätzen, nach der Joey es von Anfang an darauf abzielt, dass Rosa ihm das Leben zurückgibt und er sie dahin manipuliert. Von Gilbert ist das abgelehnt worden. Aber immer noch amüsant zu lesen.
Das ist in der Tat ein krasser Fund! *) Ich habe mir bisher nur den ersten Teil zu Gemüte geführt - wirklich eine interessante und großenteils durchaus nachvollziehbar begründete neue Sichtweise auf die Handlung der Spiele. Die weiteren Teile muss ich auch noch lesen.
*) Auch wenn mich nicht mehr viel schocken kann, seit ich mal zufällig auf dem Jahreskongress der Donaldisten gelandet bin und Vorträge über so wichtige Themen wie den Nationalsozialismus in Entenhausen gehört habe ...
Auch von meiner Seite herzlichen Dank an Esmeralda für die Playthrough-Organisation und dafür, dass Du immer bemüht warst, die verlorenen Seelen, die noch nicht so weit mit Spielen waren, wieder einzufangen und (dank Deiner erhellenden Zusammenfassungen) ins Licht des nächsten Abschnitts zu führen.
Und ein großer Dank auch an alle, die mitgemacht haben und durch ihre Gedanken das Spielerlebnis so viel intensiver gemacht haben als es beim Alleine-Spielen gewesen wäre!
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Re: gemeinsamer Playthrough: Blackwell Epiphany
Teledahner hat geschrieben: ↑14.04.2024, 13:52 Vielleicht funktioniert nicht die gleiche Methode für jeden Spirit Guide, sondern es muss etwas sein, wozu derjenige eine besondere Verbindung hat (so nach dem Motto "typische Handbewegung für Ihren Beruf"). Joey als Schneider wählte seine eigenen Kleidungsstücke sicher sehr sorgfältig aus, und vielleicht war diese Krawatte sowas wie sein Markenzeichen. Was Madeline wohl zu Lebzeiten mal war? Sie trägt ja die Kleidung einer zumindest höheren Hofdame. Könnte doch sein, dass sie eine Herrscherin und dieses Handauflegen schon in ihrem Leben ein Akt der Gnade gegenüber ihren Untertanen war?
Stimmt, das könnte gut sein. Joey war bestimmt sehr stolz auf seine tolle Kleidung, die, wie er glaube ich auch mal gesagt hat, zu dem Zeitpunkt topmodern war. Wahrscheinlich hat er sie sogar selbst gemacht. Also etwas, mit dem er sehr eng verbunden war.
Ich finde es auch schade, daß nie gesagt wurde, wer Madeline zu Lebzeiten war. Ich würde da vielleicht sogar auf noch mehr als Hofdame tippen. Die Tiara und das Medaillon, das sie trägt, sehen schon sehr edel aus. Herrscherin könnte wirklich passen. Oder vielleicht auch eine Art Hohepriesterin? Sie kommt irgendwie ja schon ziemlich "Stock im Boppes" rüber. Ich hätte ja auf Leiterin einer höheren Mädchenschule getippt, aber das wäre zu neumodisch.
Dass es wirklich eine Bestrafung Gottes (oder welcher höheren Mächte auch immer) ist, glaube ich nicht. So ein böser Mensch scheint Joey ja nicht gewesen zu sein. Könnte es eher sowas wie ein Gelübde sein, das ein Geist ablegt und mit dem er verspricht, so lange als Spirit Guide tätig zu sein, bis er seinerseits davon erlöst wird? Ich weiß, dass das Spiel darauf keine Hinweise bietet, aber wir wissen ja nicht, wie lang Joeys Reise zum Licht gedauert hat, und an welchem Punkt dieser Reise und aus welchen Motiven er zurückgekehrt ist.
Wenn Madeline die Wahrheit gesagt hat, war Joey aber auch nie für diese Aufgabe vorgesehen. Sondern wurde halt aus dem Licht zurückgezogen, weil Madeline die Aufgabe nicht mehr erfüllen konnte. Madeline hat auch nie etwas davon gesagt, daß sie selbst nicht ins Licht gehen konnte. Eigentlich hat sie über den Teil gar nichts gesagt, oder? Sie schien nur nicht sonderlich überrascht, als Joey kurz im Void gelandet ist, als Gavin Rosa gehirngewaschen hat. Warum meinte sie, daß sie damit gerechnet hat? Das scheint ja nicht sooo oft vorzukommen, daß ein Medium seinen Spirit Guide ins Void verbannt.
Wenn es wirklich eine Art Gelübde wäre, dann würde das ja sogar für den Artikel, den Möwe verlinkt hat, sprechen. Daß die Spirit Guides sozusagen auf das Licht verzichten, um eine Möglichkeit zu finden, wieder lebendig werden zu können. Bei Madeline könnte ich mir das durchaus vorstellen. Aber bei allen Spirit Guides? Vor allem bei Joey hatte ich nie das Gefühl während des Spielens, daß DAS seine Intention sein könnte. Außerdem sah man ihn, wenn ich nicht irre, in dieser Vergangenheits-Szene ja ins Licht gehen. Er hat sich also nicht geweigert, das zu tun. Er kam nur nie am Ziel an.
Vielleicht muß das Medium beim Tor bleiben, bis der Geist den Weg bis zum Ende gegangen ist? Vielleicht ist das Tor ja nur "offen", wenn beide anwesend sind? Und Joselyn ist einfach zu früh abgehauen? Sorry, kann mich jetzt nicht mehr so ganz genau an diese Szene erinnern. Vielleicht hat Joselyn, als sie das Tor für Madeline geschlossen hat, auch den weiteren Weg im Licht für Joey blockiert? Das ist aber jetzt auch wieder nur wilde Spekulation.
Um mal eine steile These aufzustellen: Könnte es nicht sein, dass das der Sinn des Ganzen ist? Dass der Spirit Guide so lange tätig sein muss, bis einer seiner "Hosts" sich für ihn opfert und freiwillig seine Lebensenergie auf ihn überträgt, um ihn somit der Sphäre der Sterblichkeit wieder zugänglich zu machen? Der Grund, warum Joey Laurens Familienbanden eher ablehnend gegenüberstand, war dann vielleicht, dass er seine Chancen um so höher einschätzte, je mehr er die einzige Bezugsperson seines "Hosts" war.
Und Madeline hätte dann wohl einfach Pech gehabt, dass sie noch nicht den richtigen Host gefunden hat und ist langsam des Wartens überdrüssig geworden und wollte ihre Sterblichkeit auf andere Weise erzwingen.
Das klingt wieder wie dieser Link von Möwe.
Und es hat schon eine gewisse Logik. Ich kann mir nur einfach nicht vorstellen, daß Joey wirklich so denken würde. Ich glaube ihm, wenn er sagt, daß er nicht weiß, warum er nicht ins Licht gehen kann.
Aber ich gehe auch davon aus, daß der Job des Spirit Guide wirklich dazu da ist, die verlorenen Seelen zu retten. Würde jetzt jeder Spirit Guide darauf hinarbeiten, daß sein Medium sich für ihn opfert, würde das ja bedeuten, daß es deren Ziel ist, die Anzahl der Medien zu reduzieren. Weniger Medien bedeutet weniger gerettete Geister. Zumindest Rosa arbeitet da ja schon am Limit, anderen wird es dann wohl ähnlich gehen.
Außerdem müßte man dann ja die gesamte Verwandtschaft "überleben". Denn normalerweise würde doch, selbst wenn ein Medium sich opfert, der Geist dann mit dem nächsten Verwandten verbunden, oder? Oder nicht, wenn das Medium sich freiwillig opfert? Sozusagen Suizid begeht?
Bei Rosa war es ja anders. Sie hatte nun das Universum in ihrem Kopf, was sie nicht überleben konnte. Sie ist nicht gestorben, um Joey zu retten, sondern sie wußte, sie überlebt es nicht und hat ihre Macht genutzt, um Joey (und all den verlorenen Geistern) noch zu helfen. Vielleicht hätte sie noch weiterleben können. Als Gemüse, wie ihre Tante. Die wohl das Universum in ihrem Kopf dann abgelehnt hat. Rosa hat es akzeptiert und genutzt, der Preis dafür war ihr Leben. Aber das war es bei ihrer Tante ja letztendlich auch, nur hat Rosa diese Energie noch für etwas Sinnvolles genutzt. Und sich selbst damit eben auch das Gemüse-Dasein erspart.
Möglicherweise geht es ja gar nicht streng darum, dass die Hosts miteinander blutsverwandt sind, sondern der Spirit Guide wartet bei seinem verstorbenen Host auf jemanden, der vorbeikommt und dem er sich als nächstes anschließen kann - und dies werden bei Verstorbenen nun ja tendenziell meist die Familienmitglieder sein, wenn diese zum Abschiednehmen, zur Beerdigung und Nachlassregelung anwesend sind.
Das glaube ich nicht. Und gerade, wenn jemand in einer Klinik stirbt wie bei Lauren, ist es doch meist eher ein Arzt oder eine Pflegeperson, die als erstes vorbeikommen.
Außerdem scheint die Verbindung ja noch etwas anzudauern nach dem Tod. Joey scheint erst von Lauren gelöst zu werden, als Rosa die Asche von der Brücke kippt. Da wirbelt er irgendwie ja hoch, wenn ich mich recht entsinne. Und Madeline kann am Ende nicht weggehen, weil sie noch ein paar Tage mit Michael verlinkt ist.
Wäre es nur der Moment, in dem der Link endet... Dann wäre Rosa schon weggegangen gewesen von der Brücke und Joey hätte sich mit dem nächsten Fußgänger dort verbinden müssen?
Das wäre mir doch zu viel Zufall. Und warum sollte Joey dann sagen, daß er mit dem Tor zusammen eben ein Erbe der Familie ist? Dann hätte er doch auch sagen können... hey, du warst halt gerade da. Überraaaaschung!
Inwiefern Jocelyn Contis mit Father Michael verwandt war, wissen wir auch gar nicht, glaube ich?
Eine interessante Frage. Ich glaube nicht, daß sie überhaupt miteinander verwand waren. Madeline hat ja selbst zugegeben, daß Michael kein echtes Medium war. Sie konnte sich mit ihm verlinken. Aber in seinem Kopf gab es kein Tor, sie konnten die Geister finden, aber nicht erlösen. Zumindest hat sie das so gesagt. Inwieweit man den Aussagen Madelines Glauben schenken darf, fällt mir schwer einzuschätzen. Aber für mich scheint es wahrscheinlicher, daß sie sich einfach irgendwie in seinen Kopf reingemogelt hat, obwohl er gar kein Medium war. Weil er eben... irgendwie verloren war und leicht zugänglich. Und sie einen Link mit einem Lebenden brauchte. Und zu diesem Zeitpunkt eben noch nicht einfach in Rosas Kopf eindringen konnte. Rosa ist eben nicht so schwach, wie sie oft scheinen mag, sondern eine sehr starke Persönlichkeit. Da braucht es doch sehr viel mehr Energie, die Madeline erst noch sammeln mußte.
Hat sie das überhaupt mal gesagt, daß sie nicht ins Licht gehen konnte?
Es wurde ja nie geklärt, wie jemand (normalerweise) zum Spirit Guide wird. Vielleicht war es bei ihr ja wirklich kein nicht Können, sondern ein nicht Wollen?
Zu Madeline würde diese Art Egoismus zumindest passen.
Sie hat durch die Serie hindurch ziemlich viel über andere rumgemeckert und sich als schlauer dargestellt, aber sie hat sich und ihr Handeln nie hinterfragt. Und nie mehr als sachliches Interesse an anderen gezeigt. Empathie ging ihr völlig ab.
Technisch gesehen ist sie auch schlauer. Denn sie scheint ja wirklich eine Art Einweisung in ihr Spirit Guide Dasein bekommen zu haben. Klingt zumindest so. Oder sie ist schon so lange dabei, daß sie alles selbst gelernt hat. Damit hätte sie mehr Wissen über die Geisterdinge, als jeder andere im Spiel.
Anderen gegenüber ist sie selten empathisch, das stimmt. Aber um so mehr frage ich mich, warum sie, als sie Joey ins Licht führen will, darauf beharrt, daß Danny ihm viel bedeutet. Denn Joey deutet ja nichts derartiges an. Da zeigt sie schon etwas Empathie. Und Komplimenten gegenüber ist sie da auch recht aufgeschlossen.
In der ganzen Reihe werden uns immer wieder einzelne Geister gezeigt, denen geholfen wird, ohne zu hinterfragen, ob sie gut oder schlecht sind, ob sie es „wert“ sind gerettet zu werden. Es gibt keine Belohnung oder Besserbehandlung fürs Gutsein, keine Abkürzung. Selbst Madeline wird gerettet. Alle Seelen sind es wert gerettet zu werden und ins Licht zu gehen.
Hmmm. Ich stimme zu, daß alle Seelen es wert sind, gerettet zu werden. Aber dennoch denke ich, daß das, was wir hier im Leben tun, nicht egal sein sollte. Für mein Gerechtigkeitsgefühl muß es im "Danach", falls es überhaupt ein "Danach" gibt, auch eine Unterscheidung geben, ob man sein Leben "gut" oder "böse" gelebt hat.
Wobei es natürlich nicht nur zwei Seiten geben sollte. Alles ist grau. Aber halt von fast Schwarz bis fast Weiß.
Daher fände ich es auch nur logisch, wenn man z.B. zum Spirit Guide werden würde, wenn man grausam war im Leben. Um dies wieder gutzumachen. Und Joey eben da nur durch Madeline reingezogen wurde. Denn daß Joey im Leben böse war, kann ich mir bei allem, was wir über ihn im Laufe der Spiele erfahren haben, absolut nicht vorstellen.
(Außer Joey. Warum auch immer. Er hat anscheinend noch eine Aufgabe oder muss noch zu einer Erkenntnis kommen.)
Oder ist da eben einfach so durch Madeline reingerutscht.
Oder vielleicht ist das, was er am Ende sagt, ja die Erkenntnis, zu der er noch kommen sollte. Daß er gerne lebt.
Wobei mir auch logisch erscheint, daß eben alle Spirit Guides zurück bleiben, weil sie später noch gebraucht werden. Und zu dem Zeitpunkt, als Joey versucht, ins Licht zu gehen, ist er ja noch mit Rosa verbunden. Und Madeline kann vielleicht gehen, weil Michael ja nie wirklich ihr vorbestimmter Host war, sondern nur ein bedauernswerter Mensch, den sie mit Gewalt eingenommen hat. Oder weil das Universum eingesehen hat, daß sie als Spirit Guide eh mehr Schaden anrichtet als Nutzen bringt und daher lieber... den Job nicht mehr ausführen sollte. Immerhin ist es eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe.
Finde ich eine gute und beruhigendere Idee als von einem Paradies, in das nur die Gute (oder Folgsamen) kommen. Denn gut ist niemand, jeder ist in gewisser Weise Opfer der Umstände, der Umwelt, der Erziehung, der Kultur. Wenn man die Seele davon befreit, wie sie vom Körper befreit wurde, ist sie wieder rein und darf ins Licht. Auch eine schöne Idee, finde ich.
Die Idee, daß nur Folgsame ins Paradies kommen, finde ich auch eher verstörend.
Aber ich hoffe sehr, daß es doch im "Danach", falls dieses existieren sollte, eine Unterscheidung gibt zwischen denen, die Gutes getan haben in ihrem Leben und denen, die Böses getan haben.
Im Sinne von... egoistisch oder altruistisch, freundlich oder unfreundlich, empathisch oder unempathisch, ... Natürlich ist niemand nur gut oder nur böse. Und jeder abhängig von der Umwelt etc. Aber jeder hat selbst die Wahl, ob er das, was er hat, zu etwas Gutem oder etwas Schlechtem macht. Niemand ist dazu gezwungen, z.B. jemanden zu ermorden. Tut jemand dies, sollte es, auch wenn es nicht in diesem Leben bestraft wird, doch irgendwie am Karma hängenbleiben. Zumindest für einige Zeit. Aber nicht mit ewiger Verdammung. Da fände ich die Möglichkeit, daß man einfach das, was man anderen Menschen an Schaden zugefügt hat während des Lebens, irgendwie wieder gutmachen kann/soll/muß schon nicht übel.
Einzelkämpfer hat geschrieben: ↑15.04.2024, 11:03 Konsistent über 5 Spiele auf hohem Niveau war hingegegn Esmeraldas Playthrough-Moderation. Danke dafür.
Da kann ich nur absolut zustimmen! Vielen Dank für die Moderation, die absolut wundervoll war , und dafür, daß ich daher überhaupt erst diese Spiele gespielt habe. Was wäre mir ohne diesen Playthrough entgangen! Selbst wenn ich irgendwann mal Blackwell alleine gespielt hätte, es wäre niemals so toll gewesen wie hier unter dieser tollen Leitung und mit dem Input von so vielen anderen.
RL ist gerade nicht einfach, daher war ich sehr froh über diese zeitweilige Versetzung in eine alternative Realität.
Vielen Dank Esmeralda für diesen Ausflug in die Geisterwelt!
Und fasziniert stehe ich vor den diversen Spekulations-Textwänden hier im Forum (die - das muss ich gestehen - ich am Ende nicht mehr alle gelesen habe). Ich glaube, Gilbert hat sich bei der Entwicklung nicht halb so viele Gedanken gemacht wie ihr...
Sorry, für viele der Textwände war wohl ich verantwortlich?
Und... hier ist jetzt eine neue.
Aber ich glaube, das ist auch eine Ehrerbietung an Gilbert, oder?
Wären diese Spiele einfach nur so Spiele, wie sie es zu wohl hunderten gibt, würde man nicht so viel darüber diskutieren. Aber Blackwell hat schon etwas Besonderes. Es hat Inhalt, über den es wert ist zu diskutieren! Und würde es nicht jeden Entwickler freuen, dies zu initiieren? Daß die Spieler nicht das Spiel spielen, vielleicht gut oder auch schlecht finden, und dann das nächste spielen, sondern darüber nachdenken? Daß das Spiel eben nicht zu Ende ist mit dem Abspann, sondern den Spieler noch einige Zeit danach fesselt, weil er sich Gedanken macht über das, was das Spiel wohl aussagen will? Falls das die Intention war, hat es zumindest bei mir funktioniert. Und wie mir scheint bei vielen anderen hier ebenfalls.
Möwe hat geschrieben: ↑16.04.2024, 22:30 Allerdings geht es noch viel extremer als hier, zum Beispiel so:
https://www.lecturesalternatives.fr/201 ... ngela.html
Vielen Dank für den Link. Deswegen kam ich letzte Nacht wieder mal zu spät ins Bettchen.
Einige Dinge sind ... verstörend, da eigentlich recht passend. Habe aber noch nicht ganz zu Ende gelesen. Immer wenn ich dachte, ist jetzt fertig, kam da noch eine Seite.
Muß Seite drei jetzt noch zu Ende lesen. Wobei ich diese doch sehr verstörend finde. Ernsthaft??? Ich glaube, der/die Autor/in sollte sich mal mit Freud zusammensetzen. Öhm... also, dann wohl, wenn sie sich irgendwann in der Zukunft hinter dem Licht treffen.
Teledahner hat geschrieben: ↑18.04.2024, 00:42 *) Auch wenn mich nicht mehr viel schocken kann, seit ich mal zufällig auf dem Jahreskongress der Donaldisten gelandet bin und Vorträge über so wichtige Themen wie den Nationalsozialismus in Entenhausen gehört habe ...
Behalte immer mehr Träume in deiner Seele, als die Wirklichkeit zerstören kann. (indianische Weisheit)
- Esmeralda
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Re: gemeinsamer Playthrough: Blackwell Epiphany
Danke euch allen für die lieben Worte und natürlich für das Mitspielen und Mitdiskutieren! Gemeinsam macht ein Spiel doch immer ein klein wenig mehr Spaß.
Sorry, dass ich ein wenig untergetaucht bin, bei mir ist gerade Land unter. (stresstechnisch, nicht wettertechnisch, was man zur Zeit auch annehmen könnte ) Die letzten fehlenden Zusammenfassungen werde ich - hoffentlich in nicht allzu ferner Zukunft - noch nachliefern.
Sorry, dass ich ein wenig untergetaucht bin, bei mir ist gerade Land unter. (stresstechnisch, nicht wettertechnisch, was man zur Zeit auch annehmen könnte ) Die letzten fehlenden Zusammenfassungen werde ich - hoffentlich in nicht allzu ferner Zukunft - noch nachliefern.